
Meine Fliegen sind am Atlantik. Ich auf der Leiter. Foto: Jasper Kreft
Liebe Fliegenbinder und Fliegenbinderinnen!
Es geht wieder los!
Oh Mann, und Frau, der halbe Oktober ist mir auch schon wieder unter den Fingern zerronnen, aber so langsam fügen sich hier alle Dinge zusammen und wie ein aus dem Waldboden ans Licht hervorkommender Steinpilz finde ich in meine Fischer- und Bindewelt zurück. Ich war einige Male mit der Trockenfliege am See, hab‘ auf Zander und Hecht gestreamert, und nun auch aus allen Ecken und Kartons meine Fotoausrüstung zusammengesucht. An und am Texten mangelt es nicht, der Computer steht, aber als dieser Tage ein Leser „Strandforellen“ bestellte, musste ich erst eine Steckdose einbauen, meine Drucker installieren und den Versand vorbereiten. Aber dieser Vorgang, danke für die Bestellung, brachte mich irgendwie in Gang, so als Initialzündung. Mein übernächstes Projekt im Haus ist mein Bindezimmer, das ich nach der fertigen Renovierung des Hauswirtschaftsraumes anfangen darf. Ab da werden die Zeiten für dieses Hobby hier wieder besser. Ich wähle das Wort mit Bedacht, denn ich habe den Gedanken abgelegt, dass ich mit dem Objekt „Der-FliegenBinder“ Geld verdienen möchte. Irgendwie liegt es ja auf der Hand, dass man seine Unkosten wieder einwerben möchte, also Betrieb und Betreuung der Seite, aber die Leserschaft scheint da eine andere Meinung zu haben. Der Beteiligungswille ist gering. Aber das ist OK und ich nehme die Stimmung an. Im Kern ist es ja so, dass die Freude an der Produktion von Text und Bild, früher hieß meine Unternehmung mal Aqua Text & Bild, anscheinend ein Teil meiner Persönlichkeit ist. Sie ist in jedem Fall ein großer Teil meiner Fischerei, die mich in Gang hält, neue Bücher ins Regal bringt, Material in meine Bindekisten und neue Fliegen in meine Dosen. Den Gedanken den „FliegenBinder“ ganz einzustellen, und das hatte ich wegen der Umstände überlegt, habe ich verworfen. Ich habe vor Jahren mal meine sonstigen Hobbies analysiert und verdichtet, in Gruppen gefügt und mich dann für eines daraus entschieden. Zum Beispiel Golf, Blankbogen und Tontauben. Letztlich geht es um schießen und treffen. Golf und Bogen habe ich aufgegeben. Fischen, binden, schreiben, fotografieren und veröffentlichen lässt sich so nicht bewirtschaften. Es ist ein Organismus, der nicht aus der Summe seiner Einzelteile besteht. Da kann man nichts abziehen. Also kann ich mich auch nicht selbst daraus entfernen, ohne Schaden zu nehmen. Apropos Schaden, auf meinem Schreibtisch liegt eine MRT-CD und im Januar wird mein linker Meniskus gemacht. So eine Hausrenovierung geht ja doch nicht spurlos an einem alten Mann vorbei. Sonst ist aber alles gut und ich wünsche allen Leserinnen und Lesern einen schönen Herbst auf Hecht, Zander und Äsche. Und schauen Sie mal bei Forelle & Äsche auf der Seite, http://forelleundaesche.com, denn Tankred Rinder bringt da netterweise eine Kolumne von mir. Und wer dazu Zeit hat, ist nun wahrlich wieder am Licht, oder.
Herzlichst und mit besten Wünschen für den Herbst
Ihr Ingo Karwath, am 15. Oktober 2023