Auf Dänisch sagt man „Brunkålsflue“, also Braunkohlfliege. Erfunden von Jacob Brick.
Einem kompakten Haken ein paar Kupfer- oder Goldaugen unterbinden.
Ein Fundament wickeln und aus braunorangen Fuchshaaren einen Schwanz einbinden.
Dass unser Weißkohl in Dänemark als Braunkohl bekannt ist erinnert an den Umstand, dass der Grünkohl in Bremen und Braunschweig ja ebenfalls so heißt. Fernab der molekularen Küche erzeugt langes Schmorren mit geräucherten Beigaben eben eine Farbe, die weder an frisches noch an dunkles Grün erinnert. Das Geheimnis guter Kohlgerichte kann ich dabei auch gleich preisgeben: Immer zu wenig machen. Die „Brunkålsflue“ ist ein Muster für die Jahreszeit, in der man „brunkål med svinekodbrunk“ auch essen mag, und vor Oktober sehe ich da wenig Nachfrage. Wie alle kompakten Muster mit Kopfgewicht kommt die Fliege natürlich sofort in den Fokus eine Groppe genannt zu werden, weil deren Schwimmmuster in etwa so aussieht. Ein Auf und Ab in der Wassersäule. Auch die Farbe passt, und man fragt sich, warum denn eher nur die kalte Jahreszeit richtig sein soll. Die warme Fischerei bis in den September hinein ist eher eine horizontale, gestreckte und flotte Angelegenheit, bis dann die Zeit der Hüpfer kommt. Die Dinger sinken schneller und fischen darum mehr in der Vertikalen. Mein ehemaliger Kollege Karl Koch war ein großer Anhänger des Mörrumspinners, der von einem Bleikopf gezogen schon auf dem Weg in die Tiefe viele Hechte aus Holsteins Seen zauberte, wenn an der Rolle noch nicht mal eine Umdrehung erfolgt war. Er fängt, wenn er fällt. Gehört hier nicht her, aber das gleiche Prinzip. Die Fliege fängt, wenn sie fällt. Die „Brunkålsflue“ ist von Aufbau und Material nun nicht so der Burner, aber das ist die „Buck Caddis“ auch nicht. Die Fängigkeit oder Besonderheit einer Fliege lässt sich nicht am Material festmachen, und auch die Kritik ihres Ursprungs, von wegen aufgerüschte „Kobberbassen“ und so, führt zu nix. In jeder neuen Fliege erkennt man die Ursprünge anderer Muster, und viel wichtiger ist die Imagination, also unsere Vorstellung, dass wir damit fangen werden. Allein das macht aus einer Anleitung eine Dosenfliege, aus einer Dosenfliege eine Vorfachfliege, und aus der eine Fangfliege. Eine Lieblingsfliege entsteht, wenn man mal so richtig Glück hatte, und das hat ein Fliegenerfinder nicht in der Hand. Und bevor ich diesen Text nun schließe, er schwächelt ja vor sich hin weil ich lange nicht an der Küste war, hier noch schnell das Rezept für unseren Hauskohl. Den koche traditionell ich. Ist keine Arbeit, ergibt für mindestens zwei Tage Grünkohl, rechtfertig mehrere kalte Korn und führt einfachst zu dem Argument: Ich habe die Woche schon zweimal gekocht.
Ingos Grünkohl
Handyfoto vom 1. Advent. Smiley für Kohlliebhaber.
1 große Gemüsezwiebel in kleine Würfel schneiden; Zwiebelwürfel in Butterschmalz schwach anbraten; 10 Pimentkörner zerstoßen und zugeben; 3 Päckchen Iglu Grünkohl in den Topf tun, bei mir meist gefroren; 3 Tassen Wasser angießen, auf dem Herd bei schwacher Hitze langsam auftauen; 1 Kilo Kasseler Rippchen im Kohl versenken, ev. noch eine Tasse Wasser zugeben; abends für 2 Stunden bei 160 Grad in den Ofen, ausschalten, ins Bett gehen; anderntags Rippchen bergen und für eine spätere Kartoffelsuppe einfrieren, Kohl dann eine Stunde bei 160 Grad erwärmen; danach Kohlpinkel, Kochwürste anstechen und mit einem Stück Kasseler einlegen (ich kaufe regional, Meerpohl); wieder eine Stunde in den Ofen, wegen der kalten Zutaten auf 180 Grad stellen; Würste und Kasseler danach in eine Auflaufform tun und im Ofen lassen, 160 Grad genügen, macht die Würste trocken; Grünkohl auf dem Herd weiterkochen, zwei Handvoll Hafergrütze einstreuen, ab jetzt für 10 bis 15 Minuten sorgfältig die Feuchte steuern, wird’s zu trocken, brennt er an; vor dem Servieren abschmecken: brauner Zucker, Senf, gekörnte Rinderbrühe. Dazu Salzkartoffeln, ein Bier, unbedingt Korn kaltstellen, Nachtisch Obstsalat. In den Kohlpinkeln, die ich ausschließlich esse, ist viel Grütze. Ich bewerte das Ganze darum als vegetarisches Essen …
Einen kurzen Körper aus FL Pink UV Dubbing herstellen. Man liest auch Anleitungen, in denen Magenta steht. Das Muster lebt also.
Für eine Dubbingschlaufe Kupfer und Salmonpink UV Dubbing mischen, eindrehen, einbinden und ausbürsten. Abschließen und lackieren.
Zuletzt mit einem orangen Faden einen Abschluss machen und erneut lackieren.
Ingo Karwath