Body Tubing

Vier bis fünf Zentimeter abschneiden und an beiden Enden leicht anschmelzen. Die Enden dabei rund drücken, sonst schmilzt man eine platte Struktur fest.

Auf dem Haken mit GSP ein kurzes Fundament winden, mit Kleber fixieren, das „Body Tubing“ aufschieben und auf 5 mm Länge fest überwinden. Den Faden spiralig nach hinten führen.

Ach, denkt man auf den ersten Blick, das ist ja EZ-Tubing in bunt, und macht sich in der Bindekiste auf die Suche nach dem alten Zeug. Das geht flott, denn damit binde ich immer noch meine Sandaale. Aber der Versuch es zu manipulieren und zu stülpen und zu krempeln wie das neue Blane Chocklett „Body Tubing“ war, jedenfalls mit meinem Braid, wenig erfolgreich. Also musste der Bestellknopf aktiviert werden und das Material kam flott von einem österreichischen Versender ins Haus. Gleich der erste Versuch damit eine Kuppel zu binden war von Erfolg geconed. Es ist wirklich total einfach, und auch wenn man sich innerlich sträubt, schon wieder so ein Centmaterial für teures Geld zu kaufen, ist das Ergebnis überzeugend. Den Durchmesser der Cones hat man mit dem ¼ in. Material im Griff, wenn man so um die 3 bis 5 cm abschneidet. Etwa zweimal 5 mm muss man überwinden, der Rest vom Material bildet die Kuppel. Da man drei Fuß verkauft bekommt, und die Länge war in allen Packungen korrekt abgemessen, kann man im Schnitt 20 bis 25 Köpfe aus einem Strang binden. Bei einem Preis von 5,90 Euro macht das also etwa 27 Cent pro Kopf. Ein „Soft Head“ ist deutlich viel teurer und kommt ab Größe 3 auf über einen Euro. Da kann man nicht meckern. Darum binden wir einfach mal einen Kopf. Man kann auch mehrere in eine Fliege integrieren, um entweder Material aufzustellen oder Verdrängung zu erzeugen. Da steigen die Kosten ganz munter, und das auf der Packung dargestellte Muster wäre mit 5 Cones dann teurer als ein Soft Head. Es ist eine Gratwanderung, bei seinen Hechtfliegen zwischen dem Abhang des Überkandidelt und dem der Vernunft zu wandeln. Wir möchten so gern Fängigkeit in unsere Fliegen hineinbinden, aber stets so, dass der mutige Wurf noch möglich bleibt. Denn nichts fängt mehr als der. Ich pusche mein Material darum anders als mit „Body Tubing“, aber für einen Kopf finde ich es wunderbar. Schnell gemacht, preislich okay, Aussehen und Wirkung top.

Die Trocknung abwarten und das „Body Tubing“ komplett nach hinten umstülpen. 

Das „Body Tubing“ wieder nach vorn umkrempeln, den Faden zurückwinden und das Tubing auf 5 mm Länge über der ersten Wicklung fixieren. Das wird eine recht klotzige Stelle. Kleber aufbringen und warten. Danach wäre der Moment gekommen die gewünschte Fliege zu binden. Das lassen wir mal weg.

Ist alles trocken, das Tubing nach hinten klappen, und wie von Zauberhand bildet sich eine Kuppel, wie sie schöner als Kopf nicht sein könnte. Man kann sie zusätzlich mit UV verfestigen, aber nötig ist das nicht.

Ingo Karwath