Die Ritz-Nymphen

Die pfauenleibige Ritz D lebt vermutlich in jeder Nymphendose. Aber wer D sagt, muss der nicht auch A, B, C und E sagen?

Das Internet, diese unbestrittene Quelle der Weisheit, in die ja nun auch dieser FliegenBinder etwas einleitet, bietet uns natürlich eine Vielzahl unterschiedlich klarer und reiner Wässerchen. Einige sind jedoch etwas trüb. Neulich habe ich nach Informationen über die Ritz-Nymphen gesucht, um meine Meinung über diese Fliegen abzusichern, und fand wenig, eigentlich nix. Die berühmte Ritz D wird vielfach gezeigt und gefeiert, die bunte Ritz C findet man hier und da, aber die Ritz A und die Ritz B, erst recht die Ritz E, führen vermutlich ein Leben als Nymphen-Ninja. Unsichtbar! Damit alle Geschwister dieser Gruppe gewürdigt werden, hier nun alle Ritz-Nymphen im Überblick. Die A bis D sind unumstritten. Ritz war zu Sawyer gefahren und hatte sich dessen Nymphentechnik zeigen lassen. Mrs. Sawyer muss ihm vorgeführt haben wie man die Nymphen bindet, denn von ihrer berühmten Adresse haben wir sie ja früher bezogen. Pezon & Michel brachte dann die „Sawyer Nymph“ und die „Sawyer Stillwater“ auf den Markt, und der alte Riverkeeper fühlte sich sehr geehrt. Ritz hat die Sawyer Muster in einem neuen Stil gebunden, und der Kupferthorax hat als Erfindung mindestens den Rang des Goldkopfes. Monsieur Charles gehörte ja nur 1% vom Hotel Ritz, aber die Geflügelanlieferungen für die Küche des Hauses müssen grandios gewesen sein, und ich denke er hatte zu 100 % Zugriff. Was für eine Bindequelle. Ritz hat dann Hans Gebetsroither die Technik und auch die Nymphen vorgeführt, und Hans hat die Ritz Traun C erfunden. Eine durchaus auch witzige Fliege, bei deren Entstehung vermutlich etwas Wein floss. Kann gut sein dass der berühmte Hotelier ein wenig veräppelt werden sollte. Andererseits steht die Traun C sauber in der Tradition der Skues „Carrot“. Die Ritz E habe ich aus einem alten NDM Katalog, Niedermeyer, München 1996, in meiner Ausgabe von „Pris sur le Vif“ ist sie nicht. Man hat das Ritz-Attribut vielleicht nur beigefügt, ehrenhalber und zur Werbung, aber die Fliege existiert nun einmal. Darum gehört sie hier dazu. Und die „Arthofer“ gehört zwar im weiteren Sinne mit zur Familie, aber die muss man extra würdigen. Auch die berühmten Subimagos mit dem Kupferthorax sind Kinder der Zeit.

Ritz A: Haken: Nymphenhaken Gr. 12 bis 18; Bindeseide: schwarz; Schwanz: Fasanenfibern; Rippung: Kupferdraht; Körper: Fasanenfibern; Flügelköcher: Fasanenfibern, hakenbogenbreites Segment; Thorax: Kupferdraht.

Ritz B: Haken: Nymphenhaken Gr. 12 bis 18; Bindeseide: schwarz; Schwanz: Gänsefibern, grau; Körper: Gänsefibern, grau; Rippung: Messingdraht oder Kupferdraht; Flügelköcher: Gänsefibern, hakenbogenbreites Segement; Thorax: Messingdraht o. Kupferdraht.

Ritz C: Haken: Nymphenhaken Gr. 12 bis 18; Bindeseide: schwarz; Beschwerung: Blei oder Kupfer; Rippung: Floss, rot; Körper: Floss, gelb; Thorax: Pfauengras

Ritz D: Haken: Nymphenhaken Gr. 12 bis 18; Bindeseide: schwarz; Schwanz: Fasanenfibern; Rippung: Kupferdraht; Körper: Pfauengras; Flügelköcher: Fasanenfibern, hakenbogenbreites Segment; Thorax: Kupferdraht.

Ritz E: Haken: Nymphenhaken Gr. 12 bis 18; Bindeseide: schwarz; Schwanz: Hechelfibern, ginger; Körper: Federfibern, braunschwarz; Flügelköcher: Federfibern, schwarzbraun, hakenbogenbreites Segment; Thorax: Messingdraht o. Kupferdraht; Hechel: Henne, ginger.