Fischen verboten

Gaula, Orkla, Stjordal, Namsen…

Gaulalachs.

Seit dem 23. Juni 2024 sind Gaula, Orkla, Stjordal, Namsen und 29 andere Flüsse vom Miljødirektoratet bis auf weiteres für jegliche Fischerei gesperrt. Nachdem schon im Mai klar war, dass mit wenig Schnee und Wasser aus den Bergen zu rechnen war, fügte sich unglücklich hinzu, dass im Trondheimfjord 8000 Zuchtlachse entkamen. Man stellte ihnen höchst eifrig mit Netzen nach, und fing wohl auch viele Wildfische gleich mit ab. An der Gaula hatte unter dem Management von Torstein Rognes alles bisher sehr gut ausgesehen. Weibliche Fische waren im Juli und August geschützt, Catch & Release wurde erfolgreich durchgesetzt und Begrenzungen und Schonmaße kamen vorteilhaft hinzu. Dann setzte das Gaula River Board Torstein Rognes vor die Tür, hob die bewährten Schutzmaßnahmen auf und erhöhte die Möglichkeiten zum Catch & Kill auf ein Niveau, dass den gesamten Run in der Substanz auslöschen könnte. Die mögliche Entnahme wurde vervierfacht. Die Warnrufe wahrer Gaulafreunde und -kenner wurden ignoriert. Die großartigen neuen Möglichkeiten zogen jetzt noch mehr Lachskiller als schon bisher an die Gaula, denn 6 von 10 gefangenen Lachsen werden dort getötet. Eine undenkbar hohe Rate für viele internationale Gäste, die 100 % Release erwarten. Jetzt ist das Kind im Brunnen. Eine prinzipielle Niedrigwassersaison, ein schwacher, schon im Fjord abgefischter Run, zu viele Killer an den Gaulapools und allen munteren, völlig unwissenschaftlichen Vorhersagen zum Trotz viel zu wenig Fische, um die Population zu erhalten. Jedes Weibchen, jedes große Männchen am Strick vor der Fischerhütte ein Sargnagel der zukünftigen Fischerei. Die zuständige Behörde reagierte und sperrte am 23.6. die Fischerei. Am 5.7. soll evaluiert werden. Ich hoffe entweder kommen richtig viele Lachse oder es bleibt zu. Es gibt nun sehr kluge Hinweise, wie man die Fischerei 2025 nachhaltig aufstellen sollte, aber das ist schwierig. Der Mensch ist schlimmer als Gyrodactylus. Vielleicht sollte man länger sperren, so wie an der Westküste, danach 100 % Catch & Release, Wurmangeln verbieten, sonst nur Einzelhaken und Widerhakenverbot und weniger Angellizenzen. Einheimische Angler, die in Kutschfahrtentfernung zum Fluss wohnen, bekommen zu ihrer Lizenz automatisch einen 7 Kilo an Land gezüchteten Farmlachs geschenkt. Wer weiter weg wohnt ist kein Local. Fischkäfige werden innerhalb einer 30 Meilenzone verboten. Man wünscht sich König Harald könnte es so bestimmen.

Ingo Karwath