Das Kistenkonzept

Das Kistenkonzept ist durch Zufall entstanden. Ich hatte schon immer eine Vorliebe für Zarges Boxen als Reisegepäck, und als es da vor Jahren mal einen Engpass gab, kauften wir kleinere Allit Boxen im Baumarkt. Da wir immer mal Hütten besuchen, zu denen keine Straße führt, kann man diese Boxen wunderbar auf der Feuerwehrtrage von Fjällräven festmachen und zum Haus tragen. Das kann man leicht tippen, aber so einen halben Tag hin und her mit Boxen, kaum 1000 Meter Weg bergauf, lässt einen jede Zigarre der Vorwochen bedauern. Da nun immer mehr von diesen Boxen herumstanden, habe ich angefangen Angelzeug darin aufzuheben. Als methodischer Mensch mit einer äußeren Beschriftung und einer Packliste. Wie alle alten Angler habe ich von allem viel zu viel, und es ist schon schön zu wissen was ist wo, sonst kauft man neu und ärgert sich. Ich zeige das mal am Beispiel der gerade aktiven Hechtkiste. Ein schön ordentlicher Aluminiumwürfel, der alles enthält, was der Hechtfischer begehrt. Bei der Verwaltung der Packliste habe ich letztlich etwas gepfuscht, aber der Inhalt ist topp. Ausgebreitet verschwindet jede Ordnung. Da wäre mein Kartenmaterial für Dänemark und Rügen, topografische Karten und Radwanderkarten. Schnüre und Reserveschnüre, Vorfachmaterialtasche und zahlreiche Vorfächer. Hardware wie Bogagrip, Zangen, Löser, Sperre (nur für Notfälle), Klemme, Priest, Messer, Handtuch, Halskette, diverse Längen und Stärken Paracord, Sonnenbrille, Ersatzrolle, Fingerschützer, Feuerzeuge, Gas, GPS Tracker, Watgürtel, Zeisinge, Echolotzubehör, Batterien, Taschenlampe, Titandraht, Sushirollen für Hechtfliegen, Popperdose, Barschfliegen, Altfliegen in Plastiktüten und Pflaster. Eine Rolle Vakuumierschlauch, falls mal ein Zanderfilet mitkommen muss. Die Erfahrung der Jahre hat gezeigt, dass man das alles braucht. Vielleicht. In der Regel braucht man ein, zwei Vorfächer, die schwarzen Fliegen und den Hakenlöser…

Ingo Karwath