Vaskebjörn

Eine norwegische Garnele für ein dänisches Butterbrot.

Die „Vaskebjörn“ ist eine norwegische Meerforellenfliege, die mit hinten eingebundenen Dumbbell-Augen eindrucksvoll belegt, was in Norwegen anders ist als an der Ostsee. Während wir meist über einen Strand zur Wasserkante gehen und dann ein gutes Stück hinauswaten können, steht man in Norwegen in der Regel auf Felsen und hat schon wenige Meter vor sich eher drei Meter Wassertiefe als unsere 150 Zentimeter. Die Strömung ist durch Tiden und Wind viel stärker, und überhaupt ist alles etwas rauer. Die Norweger fischen wirklich im Meer. Die „Vaskebjörn“ ist eine Fliege, der man diese Umgebung ansehen kann. Sie ist ein wenig schwerer, größer und voller. Es macht wenig Sinn, dieses Prinzip mit einer kleineren Hakengröße zu verlassen. Größe 2 oder 4 sollte es schon sein. Da man die Augen unter dem Hakenschenkel befestigt, muss der Hakenbogen eine gewisse Größe habe. Möchte man die Fliege kleiner binden, würde ich vorschlagen stattdessen eine „Magnus“ zu binden, die hinten rotes Dubbing hat und vorn zwei Drittel hellbeige. Same, same, but different!

Für die Fischerei an der Ostsee genügen die kleinsten Bleiaugen. Sie sind schwer genug um die Fliege flott tauchen zu lassen und schließen den Hakenbogen so wenig wie möglich.

Die Bleiaugen werden unter dem Hakenschenkel eingebunden. Erst ein paar Achterwicklungen, dann Niederzugswicklungen von vorn und hinten an den Seiten. Man sieht es kaum, aber doch ein wenig, ich wickle zwei kleine Fadenhügel rechts und links des Auges bevor ich es befestige.

Eine winzige Portion Dubbing, hier SLF Crimson, am Körperende trägt ganz enorm zur Haltbarkeit der hinteren Hechel bei. Gerade in Norwegen, wo die Meerforellen ganz andere Zähne haben als die Ostseefische. Die zahnlosen Gourmets der Ostsee haben wunderbar weiche Garnelen, Tangläufer, Borstenwürmer. In den Fjorden aber wird reell Kleinfisch gejagt.

Das Auge wird schön mit Dubbing umwunden. Ich mache jeden Bindevorgang mit einer Schlaufe. Man kann gut erkennen, wie die hintere Miniportion als „Tag“ die Fliege schützt.

Mit SFL in Seal, natur, und weiteren Hecheln geht es weiter. Je größer die Hechel, desto besser. Ideal sind Salzwasserbälge in grizzly, aber leider werden die meisten von diesen schönen Bälgen gefärbt angeboten.

Mit einer letzten Hechel vorn ist die Fliege fertig. Eine einfache, aber ein wenig mühsame Fliege. Man könnte sie ja auch heftig palmern, aber dann ist es keine „Vaskebjörn“ mehr. Ich habe gerade acht Stück für meine Garnelendose gebunden. Da lag es nahe mal die Kamera draufzuhalten.