Die „Pikku-Musta“ Tube aus Finnland.
„Pikku-Musta“ heißt eigentlich nur (das) kleine Schwarze und damit bezeichnet man in Finnland alle Fliegen, die eben das sind: Klein und schwarz. Ein Muster hat sich in letzter Zeit aber besonders etabliert, und das ist diese kleine Tube von Antti Guttorm. Mit ihr kehren sich die üblichen Bindegewohnheiten um, als würde man ein Butterbrot von unten schmieren, und ein kleiner Cone wird zuerst eingebunden. Danach folgen Materialien, die banaler nicht sein könnten. Etwas schwarzes Haar, zwei Fasern Flash, und eine schwarze Hechel.
Das Ganze könnte man auch so binden wie üblich, und hätte dann eine der bekannten und namenlosen Minitubes. Der Cone hinten stellt allerdings die Haare auf und gibt der Fliege damit eine besondere Lebendigkeit. Außerdem wird der Haken wie ein Schlegel in die Glocke gezogen und kann sich nicht so gut wie sonst mit dem Haar verfangen. Der Durchmesser, der dann aber die Hakenspitzen abdeckt hat sich erheblich erweitert. Die Tube hat mm Durchmesser, der Cone mm.
Fischt man einen Drilling, sollte man den zwei Klassen größer nehmen als für die Fliege üblich wäre. Der Vorteil dieser Fliege ist, dass sie das Vorfach gut streckt und im Moment des Eintauchens sofort anfängt zu fischen. Eine auf einen Haken gebundene „Pikku-Musta“ schwimmt meist für einen Moment. Die Tube schlägt unverzögert ein. Kein Zentimeter sichtbarer Drift geht verloren.
Ob diese Annahmen nun stimmen oder nicht, in jedem Fall konnte man in der letzten Saison beobachten, dass die „Pikku-Musta“ Tubes in den Geschäften und im Versandhandel ausverkauft waren. Sechs Euro kostet der Fummel. Das ist kein einwandfreier Beweis für ihren Fangerfolg, zeigt aber ohne Zweifel, dass viele Lachsfischer dem Muster schon mal theoretisch vertrauen. Und das ist allemal Grund genug, eine kleine Handvoll von den Dingern zu binden. Ich habe meine Hausaufgaben schon gemacht.
Ingo Karwath