Schnurglätter DIY

Das Leder ist passend geschnitten, gestanzt, gefärbt und für die Nähte vorbereitet. Die Nähte sind im Prinzip eine reine Zier, helfen aber auch der Verklebung auf der Rückseite.

Im Adventskalender hatte ich geschrieben, dass man im Baumarkt oder Werkzeugladen ganz wunderbares Dichtungsgummi kaufen kann, und zwar auf den halben Millimeter genau, was die Dicke angeht. Im Gegensatz zu anderen Gummis hat es keine reibenden Einschlüsse, und eignet sich darum vortrefflich zum Vorfachglätten. Die Fliegenschnur strecken und das Vorfach glätten sind zwei vorbereitende Handgriffe, die man mit keiner teuren Rute ersetzen kann. Beim Tippet muss man vorsichtig agieren, damit man da keine Tragkraft rausglättet. Also, easy does it. Nun war ich aber bei meinem Adventstipp den fertigen Vorfachstrecker schuldig geblieben, und ich habe mich für eine längliche Form entschieden. Eine Birnenform ist gar nicht so günstig, weil sie das Nylon mehr abdeckt und der Druckpunkt mit Daumen und Zeigefinger nicht so gut gesetzt werden kann. Ich weiß nicht, wer mit Nylonglättern in Birnenform angefangen hat, ganz sinnvoll finde ich die nicht, und erst in neuerer Zeit gibt es auch andere Formen. Ich habe mich auch darum für eine längliche Form entschieden, weil ich die von unten bis oben aufbrauchen kann. Wird das Material zu rau oder brüchig, muss man das Reststück Dichtung suchen oder wieder zum Baumarkt fahren und ein neues Teil werkeln. Ich würde bevorzugen zum Baumarkt zu fahren. Das ist viel kurzweiliger und man findet ja immer was. Eine Kosten-Nutzen-Rechnung bietet sich nicht an, denn Schnurglätter bekommt man für 5 bis 10 Euro. Aber diese Rechnung hat kaum je ein Fliegenfischer im Sinn. Sie macht nämlich keinen.

Der erste Gummistreifen wird eingeklebt und später am Rand sauber zugeschnitten.

Der zweite Gummistreifen ist auch verklebt. Jetzt noch eine Niete oben in die Mitte und der Vorfachglätter ist fertig.

 Ingo Karwath