Surffilauta

Die finnische Antwort auf Robby Naish.

Die finnische Lachsfliege „Surffilauta“, das Surfbrett, könnte eigentlich auch „Helikopteri“ heißen, denn natürlich dreht das Ding am Vorfach wie eine angetrunkene Leier. Eines meiner Vorurteile war darum, dass die „Surffilauta“ aus der Harling-Szene kommt, also von den Fliegenschleppern, die ohnehin nicht werfen. Dieser erste Eindruck war entstanden, weil ich gleich mit dem ersten Muster frisch aus dem Bindestock auf den Rasen gegangen bin und damit geworfen habe. Bindet man sich etwas mehr ein und bekommt ein Gefühl für den Surfbrettrücken dieser Silberfliege, und findet auch genau die richtige Menge Epoxy oder UV-Glue für Auge und Kopf, nimmt die Leierneigung stark ab, denn die wobblerähnliche Kopfschaufel verbindet sich mit dem Auge und ist damit genug fixiert, um nicht zu sehr in eine Propellerposition und -wirkung zu geraten. Die Idee zu dieser Fliege stammt ganz sich von den vielen Steelheadfliegen mit Foamteilen, aber nur eine hechtfischende Nation wie die Finnen konnte auf die Idee kommen, ein Muster wie dieses zu erfinden. Mit seinem Zyklopenauge blickt es bannend in die Tiefe und lockt den Lachs zu sich herauf. Ich habe noch keinen einzigen Fisch damit gefangen, denn die Fliege ist gerade erst in meinen Dosen angekommen. Nun habe ich aber einen Schwung und warte zunächst ungeduldig auf den 1. Mai, denn bis dahin müssen in meinen Vereinen alle Fliegenköder unter 25 mm lang sein. Die „Surffilauta“ sieht aus wie die Rapfenfliege schlechthin. Ich werde ganz sicher im Mai damit drillen. Und sollte diesen Sommer das Reisen wieder möglich sein, werde ich vermutlich auch den ersten Lachs damit fangen. Aber wer das für sicher hält, der hat das Lachsfischen nicht verstanden. Ich werde also bestimmt damit fischen, aber ob mir überhaupt ein Lachs beschert wird, und dann noch auf diese Fliege, steht bekanntlich in den Sternen. Die Lachssaison dauert von Juni bis August. Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals Lachstermine und Impftermine im Einklang sehen möchte. Aber immerhin, die Zeiten werden besser, letzte Saison standen wir noch am Abgrund, jetzt sind wir schon einen Schritt weiter …

Einen Haken oder eine Tube mit einem Schwanz aus Silberhaar versehen.

Für den Körper Flashabou und/oder Silberhaar in 3 bis 4 cm lange Stücke schneiden und als Dubbing aufbinden. Fertiges Silberdubbing ist ebenfalls möglich.

Zwei 2 mm Foamplatten miteinander verkleben und später eine Surfbrettform ausschneiden. Hinten und vorn je wieder einen Faden anbringen und das Surfbrett auf den Rücken binden.

Auf der Unterseite ein Auge einkleben und mit Epoxy sichern. Man kann etwas rotes Dubbing unter das Auge kleben, wenn man mag.

Ingo Karwath