Perlenfischer

Vereine und Gewässerbesitzer müssen sich für oder gegen einen neuen Köder wappnen, der über kurz oder lang an den Fliegenstrecken auftauchen wird. Ein paar ganz clevere Kerlchen sind damit schon länger unterwegs, und da es eine dunkle Ecke zu sein scheint, leuchten wir mal ein wenig hinein. Es geht um das Fliegenfischen mit der Perle. Dazu nimmt man sich eine geeignete Perle, fädelt sie aufs Vorfach, zieht einen Gummistopper hindurch, setzt einen kurzen Haken 3 cm dahinter und knotet das Ganze im Abstand von 30 cm an den Bogen einer schweren Nymphe. Eine amerikanische Firma hat die Angelegenheit professionalisiert und wenn man unter TroutBeads.com schaut, ahnt man was da auf uns zukommt. Über kurz oder lang wird die Methode bei uns verbreitet sein. Betrachtet man zusätzlich die Nymphen, die wie ein Tiroler Hölzl gebaut sind, die in Perdigon Nymph umgetaufte Mormyschka, die Porolonka Streamer mit dem Chebuvorsatz, bleibt nur ein Schluss – da haben einige Leute das „Fliegenfischen“ angefangen, die sich weit, sehr weit von Halford und Skues entfernt haben und sich eher in der Gesellschaft von Grundanglern wohlfühlen sollten. Ich finde ihre Methoden sehr schlau und bewundere auch die Ausführung, und ich könnte vermutlich der Versuchung nicht widerstehen irgendwann mal damit zu fischen, wenn ich zu lange der Schneiderdepp wäre, und so würde es mir helfen, wenn Besitzer und Vereinsvorstände mir solchen Unfug einfach verbieten würden. Dieses Gegenmittel hilft schon sehr lange gegen meine fulminant guten Brotfliegen, die im Auto bleiben wo sie verboten sind. Und, werden Sie ein Perlenfischer?

Ingo Karwath