Einem achter Haken eine schwarze Perle aufschieben und ein Fundament wickeln. Hinten mit dem Faden eine kurze, kleine Verdickung anlegen.
Die Verdickung spreizt die beiden schwarzen Biots schön auseinander.
Die Glitzerbombe heißt eigentlich „Perfect Stone“ und ist ein Muster von Mr. Fusionfly Greg Senyo. Wer noch eine Nymphe für den März sucht, sollte hier vielleicht mal kurz innehalten und überlegen, ob es diese nicht sein könnte. Irgendwie mühelos gelingt mit diesem Muster eine Überbrückung von Jahrzehnten, denn die beiden Biotpaare erinnern stark an die „Prince Nymph“, und die kommt aus den 1930er Jahren. Doug Prince ist der viel genannte Erfinder, aber eigentlich geht das als „Forked Tail Nymph“ schon vorher bekannte Muster auf die Brüder Don und Dick Olson aus Bemidji, Minnesota, zurück. Der charmantere Name gewann das Rennen, die wahren Erfinder sind vergessen. Swannundaze, ein halbrundes Material für Vinyl-Körper, führt uns in die 1980er Jahre, in denen es außerordentlich populär war. Vorher benutze man für denselben Zweck „flat nylon“, welches Schwiebert für seine exakten Nymphen sehr viel verarbeitete und erwähnte. Heute kennen wir Bodyglass, Vinylrib oder andere Produkte aus dieser Familie. Die schwere Perle vorn ist ebenso schwer zu verorten, denn da gibt es viele Väter und Jahre zu nennen. Als Tiroler Hölzl Nymphe eine echte Grasroot-Idee, vielleicht schon um 1900, von Carry Manning und C. Jim Pray in den 30er und 40er Jahren an Steelhardfliegen benutzt, von Ed Sisty 1972 in Amerika vorgestellt, von Roman Moser in Europa eingeführt, von Theo Bakelaar in Karnevalsmanier beworben. Einen Tusch dafür. Aber ich nehme mal das Jahr 1985. Da hat Roman Moser die Idee im „FliegenFischer“ aufbereitet. Kommen wir zum Ice Dubbing, das von Greg Senyo für und mit Hareline entwickelt wurde. Um 2010 werden Fliegen aus dem Dubbing so langsam immer populärer, und 2015 gibt Senyo mit seinem Buch „Fusion Flytying“ noch einmal einen kräftigen Schub. Der UV Glue, den man zuletzt auftupft, stammt aus den 60er Jahren. Es hat, wie bei der Erfindung von geschnittenem Brot, halt etwas gedauert, bis jemand auf die Idee kam, das für Fliegenbinder in kleine Flaschen zu füllen. Ja, und damit hätten wir unseren Cocktail beisammen. Ist nicht gerade ein Gin Tonic, eher so ein Kunststück wie Long Island Tea, in der Anmutung aber doch recht einfach und auch einfach zu binden.
Das schwarze Bodyglass mit der runden Seite nach unten einbinden, dann kommt sie beim Wickeln wie gewünscht nach außen.
Ein kleines Stück Lateral Scale als Flügelköcher einbinden.
Aus Ice Dubbing in Peacock einen Thorax aufbauen, das Lateral Scale nach vorn knicken und einbinden.
Zwei Biots einbinden, mit Dubbing abdecken, einen Whip Finish einziehen, den Faden trennen und von oben etwas UV Glue auftropfen und härten. Widerhaken andrücken. Alles in allem sehr schnell gemacht. Und viele Farben sind möglich.
Ingo Karwath