Was ist das? Ist es noch eine Fliege oder schon ein Köder.
Otter Eggs von Wapsi fühlen sich an wie Haribo Saftbärchen, sind aber aufs Gramm so teuer wie belgische Pralinen.
Eine sehr effektive Methode, die gewaltigen Forellen in den Hydro Kanälen zu fangen, die man in Neuseeland gebaut hat, bedient sich eines Drop Shot Gewichts und bietet an einem Seitenarm ein Gummiei mit einem nachgehängten Haken an. Diese Gummieier sind auch bei Steelheadfischern sehr verbreitet und nehmen mehr und mehr die Position ein, die kleine „Fliegen“ aus Glow Bug Yarn oder Clown Yarn mal hatten. Das „Milking Egg“ hat sich als Standard etabliert, und ich sehe keinen Weg, wie man das Muster verbessern könnte.
Eine farblich passende Grundwicklung anbringen und ein kleines Bündel Glow Bug oder Clown Yarn in weiß einbinden. Der Haken ist der TMC 105 in Gr. 8.
Einmal mehr sieht man an dieser Stelle, dass das Fliegenfischen eine solche Bandbreite erreicht hat, dass man das klassische Fliegenfischen ganz klar vom modernen Fliegenfischen unterscheiden kann. Es ist ein bisschen wie die Frage: „Was ziehe ich an?“ Die Evolution wird uns auf die Schnelle keinen neuen Hasen und keinen modernen Fasan schenken können. Der einzige Fortschritt im Material wird der künstliche sein. Da man beim Fliegenfischen alles kann und nichts muss, sind die verschiedenen Ansätze weder richtig noch falsch, weder gut noch schlecht, sondern letztlich nur Klamotten im Schrank.
Ein Ei aufschieben.
Was ziehe ich also an? Gehe ich mittelalterlich ans Wasser oder mit Tenkara, fische ich Gespließte und S-Handle mit Seidenschnur oder Glas, Boron oder Kohle. Fische ich Switch und Swing oder fische ich biologische Fliegen oder Plastik. Ist das wichtig? Oder sind andere Dinge von Bedeutung. Komme ich erholt und glücklich wieder nach Hause. Habe ich nur Fußabdrücke und keinen Schaden hinterlassen. War ich gerecht und fair. Klar ist es noch komplizierter als das. Aber muss man über die Rückseite der Sonne nachdenken. Das „Milking Egg“ ist natürlich eine Provokation. Ich habe schon Muster gesehen, die noch etwas Hares Ear und Rebhuhn hinter dem Ei hatten, so als Feigenblatt. Na ja, wenn sich das besser anfühlt, nur zu. Sehen Sie selbst und entscheiden dann bitte ohne Groll auf den Überbringer dieser Worte und Bilder was Sie damit tun wollen.
Zwei Drittel vom Yarn wie einen Thorax über das Ei legen und vorne mit dem neu angeschlagenen Bindefaden festlegen. Das Yarn nach hinten fächern, einen Whip Finish machen und das Material etwas stutzen.
Ingo Karwath