Dieses 1977 bei Benn in London erschienene Buch enthält 60 Fliegen für Teiche, Seen und Talsperren, die der Verfasser John Goddard als die besten der Zeit ausgewählt hat. Es werden die drei Kapitel „General Patterns“, „Imitative Patterns“ und „Lures“ angeboten. Nimmt man die frühen 50er Jahre als den Beginn der Entwicklung, dann liegen diesen Fliegen etwa dreißig Jahre Fischerei zugrunde. Da wir uns aber noch einmal um 40 Jahre weiterentwickelt haben, könnte man die Muster von Goddard nun wirklich für Schnee von gestern halten. Besonders die Lures sind der Moderne so zum Opfer gefallen, dass man sie kaum mehr kennt. Church Fry, Jack Frost, Sweeny Todd, das waren Muster, die hatten es damals sogar in den Hardy Katalog geschafft. Wer heute damit fischt gehört zur alten Garde. Fangen allerdings tun sie wie eh und je. Interessant ist, dass die Muster der Kapitel „General Patterns“ und „Imitative Patterns“ kein bisschen veraltet scheinen. Im Gegenteil, denn Muster wie die G&H Sedge oder die PVC Nymph sind heute immer noch so beliebt wie vor 40 Jahren. So ist denn dieses kleine Buch, 11 mal 20 cm, ein Stück Zeitgeschichte und gleichzeitig der Beweis, dass 1977 ebenso mit Wasser gekocht wurde wie 2019. Den Forellen schmecken die „Longhorns“ von Richard Walker immer noch, denn von den ganzen Klimmzügen, die wir an Land mit UV hier und UV da betreiben, haben sie keine Ahnung. Wenn Sie das Büchlein für einen kleinen Betrag sehen, dann unbedingt für die Bibliothek kaufen. Es war ein Meilenstein der Talsperrenangler.
Ingo Karwath