Ein Buch von Jan Grünwald.
Das Buch „Farlige Havorredfluer“ von Jan Grünwald erschien 1996 bei GEC in Kopenhagen. Mit 21 cm Länge wäre es als Forelle untermaßig, aber mit 15 cm Rückenhöhe eben doch nicht. Mit anderen Worten, ein kleines Querformat. Wie bei Musterbüchern ja nicht unüblich. Es war zu seiner Zeit ein Hit, weil die in diesem Buch vertretenen nordischen Binder, allen voran sicher Hakan Norling und Michael Frödin, hier ein paar ihrer Geheimnisse ausgebreitet haben. Da ich bei beiden schon ausgiebig in die Dosen geschaut habe, kann ich sagen die Fliegen entsprechen exakt dem, was sie damals auch selber dabei hatten. Frödin hat wohl noch einmal besonders hübsch gebunden, aber bei Hakan denke ich er hat schlicht in die Dosen gegriffen und dem Grünwald ein paar Muster geschickt. Das passt einfach zu seiner lässigen Persönlichkeit. Das Buch enthält insgesamt 108 Fliegen quer durch die Schaffenskraft der nordischen Bindeszene, und bis heute haben sich etliche Muster in meinem Bestand gehalten. Ganz oben auf der Liste vermutlich die „Lawson“ von Frödin und die „Black Creeper“ von Christer Alm. Das ist ja genau der Grund, warum ich Musterbücher so mag. Sie enthalten sehr wenig ‚als ich unlängst angeln war‘ Geschichten und kommen straight auf den Punkt. Was sitzt am Vorfach und fängt? Richtig. Die Fliege. Das Erscheinungsjahr ist wichtig, aber nicht so. Natürlich haben wir 1996 hinter uns gelassen, aber ich habe gerade neulich eine Trockenfliege für mich entdeckt, die ist locker 100 Jahre älter und kommt aus einem Musterbuch aus dem 19. Jahrhundert. Also, vermutlich gibt es den Titel nur noch antiquarisch. Das ist gut. Bücher rufen keine hohen Preise auf und man kann sie gut erbeuten. Ein Meerforellenangler beschäftigt sich mit einem so extravaganten Fisch, bei dem er jedes, aber auch wirklich jedes jemals geschriebene Buch zum Thema haben sollte. Irgendwann nämlich wird aus Buchstaben ein Drill.