Oder auf Deutsch: Röhrchenfliegenhalter.
Mit dieser Idee, die ich vom Niveau her irgendwo zwischen dem Fischer Dübel und geschnitten Brot sehe, wollte ich eigentlich reich und berühmt werden. Verkaufsname hätte sein können: Ingo Karwaths Tubefly Wonderwire. Ich habe sogar ein Muster an einen Händler geschickt, vor Jahren schon, bekam aber keine positive Antwort. Mein Vorschlag war, solche Haken mit Stopper zu produzieren und in 10er Tüten zu verkaufen. Das fand jedoch kein Interesse. Vielleicht war ich auch blauäugig. Der Draht könnte den Abverkauf von Tube Boxen empfindlich stören.
Die Grundlage meines Einfalls war der Wunsch, in einer Fliegendose alle Sorten Fliegen bevorraten zu können. Ich wollte Einzelhaken, Zwillinge, Drillinge und Tubes in einer Box haben. Für Sommertage, wenn man im kurzen Hemd ans Wasser möchte, mit minimalster Ausrüstung. Vorfächer und Nylon rechts im Hemd, die Lachsdose links im Hemd.
Also habe ich aus Spinnerschäften Haken gebogen, mir im Angelladen Silikonstopper gekauft, und das ist eigentlich auch schon alles. Man fädelt die Tube auf den Draht, schiebt einen Stopper auf und kann sie dann in eben den Schlitzen und Clips befestigen, die eigentlich keine Tube halten können. Beim Fliegenwechsel muss man ein wenig sorgfältig sein, also die Tube vom Draht holen, den Stopper wieder aufschieben und den Support in die Dose stecken. Das ist viel verlangt in einer kalten, stürmischen Juninacht in Norwegen. Aber mit gutem Willen durchaus machbar. Der Vorteil ist, dass man mit dem unscheinbaren Draht die schönsten Dosen gestalten kann und weder eine offene – hoppla, alle fallen lassen – noch eine spezielle Dose – wie jetzt, nur 24 Steckplätze – benötigt. Wenn Sie mir an dieser Stelle noch nicht glauben möchten, biegen Sie mal eine Büroklammer zurecht und stecken Sie eine Tube in ihre C&F Box. Macht Sinn, oder?
Ingo Karwath