Rasenvorfach

Es war früher einmal üblich, dass man mit seiner Fliegenrute in den Park ging oder auf einen Sportplatz, um werfen zu üben. Ideal wäre natürlich Wasser, ein Teich mit einer schönen flachen Wiese, aber wer hat das schon vor der Haustür. Dass das heute nicht mehr so üblich ist, liegt an den vielfältigen und teils lustigen Wasserwürfen, von denen so viele glauben sie erfunden zu haben. Ich glaube das nicht, denn nach meiner Meinung ist der grundlegende Erfinder sämtlicher Varianten der touch-and-go Würfe nur einer, nämlich der Präsident des Österreichischen Skiverbandes, Peter Schröcksnadel. Er war nicht nur der berühmteste Brunner-Abzwicker der 70er Jahre an der Traun, meist an der Hülse, sondern ist ja auch langjähriger Norwegenfahrer und Hausbesitzer in BC. Man konnte Peter mit dem Rücken an eine Hauswand schnallen. Mit Wasser vor sich hat er dann trotzdem 25 Meter geworfen. Vielleicht sogar mehr, aber ich möchte hier seriös wirken. Er warf mit der Einhand jedenfalls weiter als viele andere mit der Zweihand. Mir ist es nie gelungen ihn nachzuahmen. Ich habe es erst viel später kapiert. Die Amis haben das Prinzip mit den Skagit-Schnüren auch für Bewegungsidioten wie mich zugänglich gemacht, und seither leben wir alle damit. Leider kann man touch-and-go und sink-and-go ganz schlecht an Land üben. Aber es gibt ein Vorfach, mit dem es ansatzweise geht. Dazu verknotet man 30 bis 40 cm lange Stückchen von 0,35er bis 0,40er Schnur zu einem Dreimetervorfach. Am Blutknoten lässt man je 5 cm stehen. Ans Ende kommt ein Wollfaden. Jetzt kann man das Vorfach passend zum Zustand des Rasens tunen. Also die Enden kürzen oder das Vorfach kürzen. Je nach Grasschnitt kann man damit den Widerstand aufbauen, der den Wasserwürfen entspricht. Ist besser als nix und nebenbei bemerkt auch ein Spaß. Ein Spaß, kein Scherz, denn es geht wirklich.