Der ultimative Wiggler, entdeckt in Halfords Tagebüchern und rekonstruiert von Mayor General Hoyt Atoitea…
Zunächst mit einer scharfen Rasierklinge aus 5mm dickem Ethafoam in etwa diese Form schneiden.
Spricht man über dänisches Design, dann spricht man in der Regel über die Vergangenheit. Namen wie Mogensen und Wegner fallen, vielleicht auch Jacobsen oder Juhl, aber trotz aller Bemühungen gelingt es der Moderne nicht, Anschluss an den alten Kram zu finden. Weil nun in Dänemark so viel kreativ getischlert wurde, gab es prima Holzreste, die zusammen mit allgemeiner Gestaltungsfreude dazu geführt haben, dass der Wobblerbau, und hier insbesondere die Küstenwobbler, sich viel besser entwickelte als anderswo in Europa. Obwohl ja ein finnischer Holzfisch den ganzen Ruhm kassierte.
Aus einer Plastikflasche eine Tauchschaufel schneiden und ankleben.
In den 70er Jahren wurde der dänische Fliegenfischer Ken Milton geradezu berühmt mit kleinen Fliegenwobblern, liebevoll aus Balsaholz hergestellt, die zunächst eine große Geheimniskrämerei waren und dann unter dem Einfluss von Tuborg und Carlsberg auf geselligen Vereinsabenden wohl doch allgemein bekannt wurden. Die Wobbler waren sehr einfach, eigentlich nur Balsaholz mit einer kleinen Tube in der Mitte, vorne jedoch schön konkav ausgeschliffen. Ken benutzte sie am 0,15er Vorfach auf Steelhead, denn je dünner das Vorfach, umso schöner wobbelt der Wobbler. In den 80er Jahren wurde der „Fluewobbler“ von Kent Andersen populär, der äußerlich in einer ganz anderen Liga spielt. Die Schaufel ist aus Plastik, und der Wobbler zieht einen Gummischwanz hinter sich her. Das Ding war für eine Zeit eine Plage unter Meerforellenfischern, wurde aber gern als Springer über einem Blinker gefischt. Heute findet man kaum mehr Informationen über den Hype von damals. Aber Kent hat auch den „Jack Rapid“ erfunden, und der ist ja gut im Geschäft.
Eine Gummischlaufe mit einer Nadel von unten durch den Körper ziehen und verkleben.
Fliegenwobbler kommen im Prinzip aus den USA, und Abercrombie & Fitch warb schon 1909 mit der „Coaxer Trout Fly“, einem Miniwobbler für die Fliegenrute. In den 30er Jahren gab es die sogar aus Blech, „Tin Beetle“ genannt, und lange Jahre war der „Heddon Widget“ ein Hit, ca. 30 mm lang und werfbar. Die Erfindung ist also nicht dänischen Ursprungs. Wer damit liebäugelt, mal mit dieser Idee zu spielen, kann ein paar „Halford’s Ghost“ basteln. Binden kann man eigentlich nicht sagen, denn es wird geschnitzt und geklebt was das Zeug hält. Und nein, das hier ist kein Aprilscherz, der durch einen Speicherfehler im November landete. Das Ding gibt es wirklich! Nur der Ursprung stimmt nicht.
Das gewünschte Material für den Schwanz mit einer Nadel in den Körper einziehen und verkleben.
Seitlich Augen aufkleben. Der Tauchschaufel mit einer heißen Nadel ein Loch bohren.
Jetzt das Vorfach durch das Loch fädeln, eine Goldperle aufziehen und das Vorfach durch die Gummischlaufe führen. Einen Haken anknoten und durch die Schlaufe nach vorn ziehen. Na, dann mal los, und nicht wundern. Forellen verweigern das Ding, kommen jedoch nicht selten mehrfach zurück und greifen dann doch an. Und wenn Sie jemand fragt, von wem Sie diese irre „Fliege“ haben, antworten Sie bitte Max Mustermann. Ich will damit nichts zu tun haben. Der Erfinder heißt Sandy Pittendrigh. Und den gibt’s wirklich!
Ingo Karwath