Ein unverzichtbares DIY-Werkzeug.
Die Reste von Rutenbaubambus lassen sich für viele gute Dinge verwenden, und falls Sie ein Allroundfischer sind, werden Sie vielleicht diese wunderbaren, handgemachten Posen kennen, die in der englischen Centerpin Szene so begehrt sind. Da sind die Antennen nicht selten aus Bambus, und so eine Pose ruft als Preis bis zu 30 Euro auf. Nun bin ich nicht wirklich ein Rutenbauer, hoble aber doch eine Gespließte im Jahr. Die ich weder beschrifte noch verkaufe noch verschenke und bei Bedarf hole ich mir für die nächste neue Rute die Ringe und Hülsen zurück. Da ich immer wieder 8 Fuß dreiteilig baue, habe ich jedes Jahr mindestens vom Handteil so ein Stückchen über, das der untere Überstand war. Die Taper der Schnurklassen 4 bis 6 sind im Handteil nicht sehr verschieden, und so hat man meist einen Durchmesser von etwa 8 mm. Aus so einem Reststück habe ich vor sehr langer Zeit mal einen „twirling stick“ gewerkelt, der unermüdlich am Bindetisch im Einsatz ist.
Die Idee kam, glaub ich, aus der „Trout & Salmon“. Das Werkzeug ist jedoch uralt und war dazu gedacht, Dubbingschlaufen zu verspinnen. Ich finde es deutlich viel besser als moderne Werkzeuge, denn wegen seiner Länge stößt es an der Tischkante an und dreht sich nicht auf, weil die Bambusflächen das verhindern. Außerdem kann ich damit sehr gut komplexe Schlaufen spinnen, so wie sie für „Intruder“ nötig sind, wenn ich es horizontal halte und spinne. Auf diese Art kann man das Material gut kontrollieren und das unerwünschte Einspinnen von Haaren verhindern. Um am Drahthaken nicht unnötig polieren zu müssen, besteht er aus einem doppelt gelegten Draht. Das exklusive Holz wird nun nicht jedem zugänglich sein, aber man kann den „twirling stick“ sehr gut aus einem Rundholz machen, dem man an zwei Seiten ein paar Hobelstriche gibt. Dann hat es ebenfalls Flächen und dreht sich nicht, wenn man es hängend an der Tischkante anlegt.