Find it yourself

Zwiebeln ins Gulasch, das Netz zum Bindematerial.

Während ich zu deutschen Supermärkten keine spezielle Beziehung habe und alle frequentiere, habe ich im Frühjahr, Sommer und Herbst Lieblingssupermärkte. Super Brugsen in Dänemark und Leclerc in Frankreich. Alle Jahre wieder, meist im April, kommt dann ein Verhalten an den Tag, dass mit dem üblichen Einkauf nichts mehr zu tun hat. Ich shoppe Netze. Dabei versuche ich der Sache schon einen Sinn zu geben, kaufe also Gemüse oder Holz, das ich auch verwenden möchte, aber das ist zweitrangig. Es gibt nämlich kaum ein besseres Material für große Trockenfliegen als das gemeine Zwiebelnetz. Es hat genau die richtige Farbe, lässt sich sehr schön verarbeiten, und gibt Maifliegen und Daddy Long Legs wunderbare Körper mit auf den Weg. Dabei findet man im Ausland oft mal Schattierungen, die es bei uns nicht gibt. Die lose gewobenen Netze lassen sich in flossähnliche Streifen zerteilen, und wer mag kann das auf Kärtchen wickeln. Man findet verschiedene Schattierungen von gelb, man findet braun, orange, entdeckt weiß und creme, auch Grüns und Rottöne. Die flachen Fäden dieser Netze sind wie geschaffen zum Binden und es ist eine Freude damit eine Maifliege zu gestalten. Denn Rute 1000 Euro, Rolle 500, Schnur 100, Angelschein 50 Euro, aber der Körper der Maifliege, die dann fängt 0 Euro. Das rückt die Dinge zurecht und erinnert daran, das do it yourself und find it yourself zwei Seiten einer Münze sind.