Die Sommerhoffnung 2019.
Alle Jahre wieder hat man eine Fliege, auf die man ganz besondere Hoffnungen setzt. Bei mir ist das 2019 die „Mullet Tag“, eine britische Meeräschenfliege, von der ich mir Wunderdinge erhoffe. Denn an an einem warmen Sommertag, an dem nur ein laues Lüftchen säuselt, gibt es für einen Fliegenfischer kaum ein besseres Erlebnis als am Strand der Ostsee einen Meeräschenschwarm zu finden. Stellen Sie sich klares Wasser und einen Schwarm Köderfische vor. Haben Sie das Bild? Jetzt die Fischchen auf fünf bis zehn Pfund hochrechnen. Sie zeigen sich an der Oberfläche, man kann ihre Größe an der Distanz von Rückenflosse zu Schwanzflosse erkennen, und nun wird sich zeigen ob man eine Chance hat. Der „Grüne Gärtner“ ist eine gute Wahl, die „Grüne Schwebefliege“ auch, eine Marabou-Brotfliege nicht minder, Aber mit Meeräschen ist es wie vor Gericht oder auf hoher See, man ist in Gottes Hand, oder besser in Petrus Griff. Verfolgungen, Fehlbisse, panische Flucht, ein guter Biss mit Drill, alles ist möglich. Ich bin mir sicher ich werde mit der „Mullet Tag“ fangen, vor allem weil ich so stur bin. Später mehr, so oder so. Ach, eins noch, was am häufigsten passiert: Nix. Man fängt sie einfach nicht. So viel Ehrlichkeit muss sein.
Eine rote 4 mm Perle auf einem 10er Streamerhaken bildet den Anfang.
Ein rotes Antron-Schwänzchen kurz einbinden, so entsteht die Anmutung einer Nassfliege.
Pfauengras winden und mit etwas SLF Prism in Oliv überwickeln. Man kann auch einen Dubbing-Gsas-Strang spinnen und beides zugleich verarbeiten.
Den Körper abschließen, die Perle über den Ansatz schieben, den Faden neu anlegen und eine Hechel winden. Die Fliege hat was, oder?