At the end of the line

AT THE END OF THE LINE

George Barron

Dieses 2016 bei reproband veröffentliche Buch über „classic loch-style wet flies“ ragt wie ein Eisberg aus der See belangloser Bücher hervor. Denn während viele Autoren und Verleger annehmen, wir, die Leser, hätten gern 70 % sinnlose Bilder, etwa der Autor mit Fisch, der Freund vom Autor mit Fisch, Fisch im Garten des Autors, Fisch im Sand zu Füßen des Autors, Fisch in den Händen der Frau des Autors, Kind des Autors mit Fisch, und dann noch 30 % Text, gibt uns dieses Buch einfach mehr. Ein paar stimmungshebende Doppelseiten trennen die Kapitel, die sich dann mit präzisen Farbaufnahmen den Fliegen von George Barron widmen. Selbst nach Jahrzehnten am Bindestock muss man von denen einfach begeistert sein. Es geht um subtile Veränderungen und Erweiterungen bekannter Klassiker, um den Einbau von Mühe in eigentlich einfache Fliegen. Winzige Abschnitte von Mylar rechts und links der Flügel, eine Hechel in der Körpermitte, kleine Dschungelhahnfedern unter Hecheln, seitlich am Körper, typisch am Flügel, aber stets da wo es sie vorher nicht gab. Diese Fliegen bieten einfach mehr. Bindet man eine Barron-Fliege und gibt sie der Dose bei, haben die anderen keine Chance mehr. Die Vorfachspitze ist wie ein Magnet für diese Fliegen. Da wollen, da sollen sie hin. Selten hat mich ein Buch über so einfache Fliegen so sehr begeistert. Es ist für Fliegenbinder unverzichtbar. IK

Lesetipp: 5 von 5 Fliegen