Troutintruder

Intruder sind eine Idee. Kein Muster. Man hört auf sich selbst. Mehr oder weniger.

Für Troutintruder sollte man einen Shank benutzen, dem man im Prinzip eine Perle oder einen Cone aufziehen kann. Alle doppelten Shanks scheiden damit aus. Streamerhaken abzukneifen ist möglich, aber man verschwendet Geld und muss überdies das Ende noch abrunden. Besser man nimmt fertige so wie die Round Eye Shanks von Jerry French. Das ist jetzt unbezahlte Werbung. Hab‘ mir die Dinger gekauft. Intruderwire ist ganz normaler Stahldraht mit Nylonmantel. Das Zeug kostet bis zu 5 Euro auf den Meter, weil es für elitäre Fliegenbinder gedacht ist. Das rechnet sich auf 500 Euro für 100 Meter und zeigt das Niveau, auf dem man da verarscht wird. Ist wie ein Brötchen für 5 Euro. Der schicke Edelstahl für Hechtangler kostet günstig gekauft 50 Cent auf den Meter. Durchmesser 0,40. Davon schneidet man sich 12 cm und bindet dem Shank eine Schlaufe auf, die hinten 25 mm übersteht.

Ein Drahtende durch das Öhr stecken und nach hinten umknicken und überwickeln. Bis 10 mm vor das Ende bewinden und abkneifen. Das zweite Drahtende 10 mm vor dem Öhr abkneifen und die Wicklungen mit Lack einstreichen. Das genügt völlig für eine Verbindung, die mehr hält als der Draht selbst. Sekundengift ist nicht nötig. Einen Faden anlegen und eine Dubbingschlaufe anspinnen und damit eine Kugel aufbauen. Hier innen Squirrel und außen Ice in Peacock.

Eine Grouse- oder eine Bramafeder anhecheln und zwei Gummibeine einbinden. Bei den Gummibeinen steht meist vier oder sechs in den Anleitungen, ich finde weniger mehr und nehme nur je eines rechts und links.

Irgendeinen Körper binden, möchte man sagen, denn man sieht ihn ohnehin nicht so sehr. Jedenfalls trocken, nass schon, und ich nehme hier mal ein Braid in Peacock, eine Rippung in Gold und eine Hechel in oliv.

Für den vorderen Aufbau wieder eine Dubbingkugel aufbauen, zwei Gummibeine einbinden und eine Bramahechel. Der Trick ist der, immer eine Hechel nach vorn zu nehmen, die einen dünnen Kiel hat. Dann bekommt man ein schönes kleines Köpfchen. Ist die Fliege trocken, ein Stück Nylon durch die Schlaufe fädeln und den Haken aufziehen. Das Öhr sollte nach oben zeigen und der Haken auch. Fischt man dann eine Loop, hat man Chance, dass die Fliege hängerfrei über den Grund gleitet. Ein Hänger ruiniert manchmal nur den Haken und man kann später nachbesser, aber hat der Draht etwas abbekommen, weg damit. Huchengefahr.

Ingo Karwath