Mit Dynamit an der Glomma

Widerhakenloses Dynamit natürlich…

Die Hechel winden und mit einem Whip im Flügel abschließen. Den Flügel stutzen.

Diese Fliege heißt „Dynamite Harry“ und ist ein Geniestreich von Jörgen Danielsson. Man kann sie farblich und schnitttechnisch variieren, aber immer schön beim 206BL in 18 und kleiner bleiben. Ich kenne sie von der Glomma, und das kam so…

17.7.13: Hinter Hamburg kostet mich ein Stau fast zwei Stunden, was daran erinnert, wie schwer es ist dem Alltag zu entkommen. Ab Puttgarden dann nur noch eitel Freude und Sonnenschein. Die Autobahn bis Kopenhagen ist eher leer, bis Malmö ist es ein bißchen voller, und dann bis Göteborg wieder leer. In Ljungskille von der E6 zu fahren ist wie immer eine Freude. Die Villa Sjötorp wartet wie ein alter Freund. Die Sonne scheint, die Stimmung des Hauses ist unverändert. Ich ruhe mich etwas aus und gehe um 19 Uhr schon zum Essen. Sommermenü und eine Flasche Chardonnay. Geräuchertes Hirschfilet an Senfzwiebeln mit roter Beete, Ziegenkäsebruleé mit Lavendelsorbet, Fischsuppe mit Krebs, Tagesfang und Dill, Lammfilet mit Ofenknoblauch, geschmorten Tomaten und Rosamarinkartoffeln, dann kalte Rhabarbersuppe  mit Erdbeeren. Was für ein hartes Leben. Nach der Zigarre zeigt alles zusammen seine Wirkung und ich falle um 21 Uhr ins Bett. Schlafe bis 7 Uhr so wie ich mich hingelegt habe.

18.7.13: Das Frühstück auf der Terrasse ist großartig, der Blick auf die Schären fast so schön wie Fliegenfischen, aber um 9 Uhr geht es weiter. Ich verschätze mich in der Erinnerung immer mit den Entfernungen. Hätte schwören könne nach Olso ist es eine Stunde. Sind eher zweieinhalb. In Elverum gehe ich tanken und einkaufen, und nach der schönen langsamen Fahrt an der Glomma entlang – man fragt sich warum die Norweger neue Baustellen aufmachen, wo sie doch mit den alten schon nicht klarkommen – bin ich um 17 Uhr in Kvennan. An der Rezeption steht hängt ein Zettel. Dr Karwath, the key is in your door. Und dort ist er auch. Ich schleppe alles ins Haus und bin um 19 Uhr am Wasser. Die erste Äsche kommt auf den 10ten Wurf auf eine schwarze Fallschirmameise und hat 40 cm. Ein schöner Anfang für meine neue Circa. Es steigen kaum Fische, aber gegen neun geht es los. Aber schwierig, außerdem fische ich noch nicht gut und vieles geht dem Strand- und Lachsfischer schwer von der Hand. Aber ich wollte ja mal wieder auf Äschen angeln. Um zehn Uhr bin ich zurück und rauche eine Zigarre. Bett um 23 Uhr, und es ist okay. Etwas hart, aber groß genug.

19.7.13: Stehe um 9 Uhr auf und mache Frühstück. Wie schön so ohne Pflichten auf einer Holzterrasse zu sitzen. Ich hole mir den Bindestock zum letzten Kaffee und binde eine Ameise. Da kommt ein fertig angezogener Fliegenfischer vorbei, Trockenrute, kleine Mohlin oder Bogdan. „I show you a good fly!“, sagt er, und bindet mit Antron und einer Hechel eine kleine schwarze Fliege. „The hook is wrong“, meint der Kollege, „I give you some in the evening!“ Die Fliege gehört seither zu meinen Lieblingen. Die Story auch.

Das schwarze Antron, etwa die Hälfte eines Stranges, mit 17/0 Faden auf einem Tiemco 206BL in Gr. 18 oder 20 befestigen.
Die hintere Portion so kürzen, dass der Eindruck eines Hinterleibes mit Schwanzfäden entsteht.
Eine passende Grizzlyhechel seitlich einbinden.
Eine kleine Portion Dubbing als Thorax anspinnen.