„The Bump“

Einen Stinger-Haken in eine Titanschlaufe einhängen und mit GSP 100 an einem 3/0er Haken festwinden. Schon jetzt dünn Sekundenkleber auftragen.

Auf dem Weg nach vorn einen Titanschenkel abkneifen, den zweiten durch das Öhr führen und nach hinten umknicken.

Die dickste Tube in meinem Vorrat hat einen Innendurchmesser von 3 mm. Ich habe etliche Hechthaken, die nicht in diese Tube passen, weil ihr Öhr zu groß ist. Schiebt man hinten einen Silikonschlauch auf, die Tube ist 4,2 mm dick, ist dieser aber viel zu weit und kann den Haken nicht halten. Man müsste dem Haken eine Schulter aus Wolle anwinden, damit er gut sitzt. Damit wäre das Problem gelöst, wenn da nicht ein zweites wäre, denn es gibt keinen Karabiner oder Schnellwechsler, den man von vorn in die Tube schieben kann um dann hinten den Haken einzuhängen. Man müsste einen ummantelten Draht benutzen, durchstecken, den Haken in eine Schlaufe einschmelzen, diese Schlaufe in die Tube ziehen, und könnte dann fischen. Ein leeres Feuerzeug oder Windstärke 8 wären ein Charaktertest, aber man kann ja zur Not auch knoten. Möchte ich alles nicht. Will man Hechttubes fischen, sollte man Tube und Haken immer zusammen aussuchen. Nur wenn man den Haken durchstecken kann, kommt vorne das Öhr heraus und kann in einen Verschluss eingehängt werden. Ein Hechthaken der Gr. 3/0 meiner Hausmarke kann auf dem Schenkel eine Tube von 3,5 cm Länge gut aufnehmen. Dabei ist es eigentlich egal, wenn die Tube dann doch mal tiefer rutscht und vorne so 5 mm Haken aus der Fliege schauen. Das kommt vor, wenn das Plastik ermüdet und überhaupt weich gekaut ist. Wenn man das nicht möchte, und eine immer korrekt sitzende Tube haben will, bei der das Öhr präzise vorn herausblinzelt, muss man auf dem Haken einen Stopper anbringen, einen „Bump“. Da ich Tubes nur dann fische, wenn ich so elend lange Muster einsetze, muss ich ohnehin ein Rig binden. Da ist der „Bump“ keine Mühe und kann auf dem Fadenweg sehr leicht mit eingebunden werden. Das wirkt jetzt auf den ersten Blick mal wieder etwas pingelig, mein altes Leiden, mit dem mich alle Freunde so gern veräppeln, aber da ich immer genug Rigs am Mann habe und oft drum gefragt werden, kommt die Verarsche immer erst nach dem Schnorren. Das kann man sehr leicht kontern und Upmanship ist kein Problem.

Auf dem Weg nach hinten mit dem Faden einen Draht einbinden, den man so gebogen hat wie eine Hakenöse, nur eben quer zum Schenkel. Die Wicklung hinten abschließen. Sekundenkleber auftragen. Die Widerhaken platt machen.

Im Ergebnis sieht das so aus. Die Tube kann bis zum Bump gleiten, das Öhr schaut perfekt heraus und kann wo auch immer eingehängt werden. 

Ingo Karwath

In den vielen Hechtvideos, die man auf YouTube und Vimeo schauen kann, erkennt man am Gefummel und am Löseruck, dass leider immer noch viele Leute mit Widerhaken fischen. Außerdem werden die Fische umständlich vermessen und für Fotos gequält. So ist Catch & Release gar nicht gedacht. Im Kescher aushaken, nicht anheben, Länge schätzen, wieder auslassen. Kann doch nicht so schwer sein.