Der mit dem Bauch tanzt

Der „Belly Scratcher Streamer“ kann Bewegungen, die man sonst nur von John Travolta kennt.

Der „Belly Sratcher Streamer“ ist eine Verkleinerung des „Belly Scratcher Minnow“ und für Forellen und Barsche sicher die bessere Wahl als der kapitale Minnow. Er schwimmt mit dem Haken nach oben. Bei Barschen sehe ich da kein Problem, zumal bei catch & brat, aber auf Forellen, bei catch & release, erzeugt ein im Oberkiefer hakender Haken eine deutlich schlimmere Verletzung als, sagen wir, ein 10er „Mickey Finn“. Ein 6er Haken ist für diesen Streamer die alleroberste Grenze. Der Widerhaken muss in jedem Fall angedrückt werden. Trotzdem ist der kleine Bauchkratzer eine gute Erweiterung der Streamerdose. Da er je nach Beschwerung sehr tief läuft, muss die Perle gut verklebt eingebunden sein. Bei Grundkontakten geht sie sonst verloren. Das Muster ist auch dann eine gute Wahl, wenn man an der Küste mit der Schwimmschnur mal etwas tiefer runter will. In Häfen und auf Molen kann man so in drei Meter Tiefe fischen, ohne großartig die Rute neu zu montieren. Auch bei Strömungen kann man den „Belly Scratcher“ einsetzen. Er lässt sich farblich sehr einfach variieren und ist, ohne Fischaugen gebunden, einer Garnele mindestens so nah wie einem Fischchen. Zumal seine hüpfenden Bewegungen gut zum Bewegungsverhalten von Garnelen, grau gebunden, oder, braun gebunden, auch zu Groppen passen.

Die Bindeanleitung

Einen normalen Nasshaken Größe 8 oder 6 einspannen und einen weißen Faden anlegen. Aus der Spitze eine weißen Maraboufeder einen Schwanz binden, der etwa die anderthalbfache Hakenlänge hat.

Jetzt einen Draht einbinden, oder mehrere dünne, und eine Tungstenperle aufziehen. Ich habe hier Edelstahl 0,20 verwendet, was im nächsten Bindeschritt einen Vorteil hat.

Die Drähte nach vorn umlegen und einbinden. Dann je zwei Drähte rechts und links zurückbiegen und überwickeln. Mit Zap-a-Gap sichern. Das Ergebnis ist etwas hübscher als es mit einem 20 lbs Einzeldraht gelingen könnte.

Weißes Laser-Dubbing in eine Schlaufe spinnen und hinter und vor der Perle anwinden. Dabei die Fasern immer mal nach hinten ziehen, sozusagen doppeln, damit sie frei bleiben.

Eine Portion Laser-Dubbing längs ausrichten und als Bauchabdeckung einbinden.

Nun je eine Portion Bruiser-Blend oder ein anderes Streamerdubbing als hellen Bauch und dunklen Rücken einbinden. Den Streamer mit einem Whip Finish abschließen.

Den Kopfbereich mit einer glatten Zange flach drücken und die Augen ankleben. Mit Epoxy oder UV-Glue einen Kopf aufbauen.

Der beste Knoten für diesen Streamer ist eine Rapala Schlaufe. Er schwimmt dann zuverlässig upsidedown und ist ein Muster, bei dem ich den Widerhaken schon am Bindetisch andrücke.

Belly Scratcher Shrimp

Die Bindeweise kann bleiben wie sie ist. Dem Marabou hinten mischt man ein paar lange Grannen oder Speyhechelfibern zu. Oder beides. Den Körper weißgrau überdubben, den Bauch heller und den Rücken dunkler gestalten. Statt der schönen Augen eine hübsche Brahma-Hennenhechel einbinden. Die Perle sollte schwarz sein. Der entscheidende Trigger eine Garnele anzugreifen ist nach meiner Ansicht ein schwarzer Punkt in einem hüpfenden, grauen Objekt. Und es sind nicht die winzig kleinen Augen, eher die dunkle Beute einer Garnele und/oder ihre dunklen Organe, die den Angriff auslösen. Den Widerhaken drücke ich erst am Strand weg. Die Meerforelle ist im Prinzip ein Besatzfisch, und sehr lecker. Fische ich C&R oder sind Grönländer am Platz, kommt der Widerhaken natürlich ab. Fische zwischen 50 cm und 60 cm nenne ich Butterfische. Raten Sie mal warum.

Ingo Karwath