Natürlich kann man ohne eine neue Fliege an die Ostsee fahren. Aber warum sollte man…
Alle Jahre wieder, möchte man singen, kommt dieser Moment für die eine neue Fliege, ohne die man nicht losfahren möchte. Ich mache mich nächste Woche auf an die Strände meiner Wahl, und natürlich falle auch ich auf mich selbst herein und starte wieder diesen Vorgang, der ein wenig an Höhlenmalerei, an Opfergaben, an Psychopharmaka erinnert. Ich binde mir die Fliege, mit der ich zu obsiegen hoffe. Thelwell. Meine Entscheidung fiel auf die „Regnbuesvinet“, aus verschiedenen guten Gründen. Sie setzt auf Gelb, das ist vergleichsweise originell. Sie bleibt den weichen Hecheln treu und hat wenig Flash hintenrum, das ist vergleichsweise klug. Sie benutzt Brenda Dubbing, das ist extrem schlau. Dem vertrauen wir ja alle. Sie hat im Original Shrimpeyes, das ist eher doof. Teuer und Mikroplastik. Ein „Tag“ tut es auch und besser. Na ja, und sie hat Appeal. Catchappeal. Die fünf Bilder hier habe ich arbeitsteilig gebunden, musste zuletzt also nur vier Fliegen endgültig fertigstellen. Win-win, hier ein Bericht und da neue Voodoofliegen in der Dose. Werden sie zaubern?
Einen 6er Haken beschweren und ein paar gelbe Entenfederfibern einbinden.
Ein Bündel Fibern von einer Grizzly Speyhechel auflegen und sehr sparsam ein paar gelbe Effekthaare dazu einbinden.
Einen kleinen Ball mit Brendadubbing (Rainbow) anspinnen und gelbes Antron als Hitpoint einbinden.
Eine grizzly Speyhechel einlegen und einen Kupferdraht anbringen.
Mit Brendadubbing einen Körper andubben, mit der Hechel palmern und gegenläufig mit dem Kupfer rippen.
Ingo Karwath