Bestellen, zahlen, warten? Oder einfach machen.
Epoxy Augen sind für viele Hechtfliegen inzwischen Standard und man kommt nicht umhin, als Binder und Hechtfischer einen Vorrat davon zu haben. Ich habe auch gar nichts dagegen, die Dinger zu bevorraten, aber es gibt einige Gründe, die Augen selbst zu fertigen. Es macht Spaß. Man hat immer die Größe, Form und Farbe zur Hand, die man haben möchte. Die Qualität stimmt. Man muss nicht vier Tage warten, bis die bestellten Augen im Postkasten sind, und man spart erheblich Geld. Diese Unabhängigkeit gefällt mir gut. Und der ganze Vorgang ist wahrlich keine Raketenphysik.
Zunächst nimmt man sich ein Brettchen und haut einen Schwung Dachpappennägel hinein. Das kann man sorgfältig machen, so wie ich Pingel, oder auch chaotisch.
Hat man das Brettchen fertig, kann man entweder mit einer gekauften oder aus einem Röhrchen selbst gefertigten Stanze die Augen ausstanzen.
Dann klebt man sie mit einem Grafikkleber, ich verwende Fixogum, auf die Nägelköpfe.
Mit einem Pinsel kann man einen Farbakzent einbringen, aber diesen Schritt kann man auch weglassen.
Mit einer Lochzange stanzt man sich Pupillen aus schwarzem Kunststoff und klebt sie mitten ins Auge. Ich habe hier Wachsdecke benutzt. Kunstleder und Klebeband sind ebenfalls gut geeignet.
Nun mischt man sich ein Portion Epoxy und füllt diese Mischung in eine Einwegspritze. Jedes Auge bekommt einen Klecks Epoxy, genau so viel, dass es nicht über den Rand abfließt. Benutzt man 5-Minuten-Epoxy, dann bitte mit einem Zahnstocher arbeiten. In der Regel reicht eine Anwendung, denn das Auge wird ja oft im Bindeprozess noch einmal überklebt.
Im Ergebnis hat man dann, jedenfalls bei meiner „Maschine“, 36 prima Augen für 18 Streamer. Der ganze Vorgang ist schnell gemacht, und nach 24 Stunden kann man binden. Donnerstag Augen machen, Freitag binden, Samstag fangen. Bei flottem Epoxy schafft man alles an einem Tag. Für kleines Geld.
Ingo Karwath