Last Magic Mambo

Über einen Hit, der erst noch kommen muss.

Der 6er Haken trägt schwarze Dumbbells in 3mm und Zusatzblei 020.

Was haben „Last Christmas“, „Mambo No 5“ und die „Magic Fly“ gemeinsam? Na, das liegt ja auf der Hand, oder, Weihnachtshit, Sommerhit und Frühjahrshit. Die „Magic Fly“ war gerade auf dem Weg ein Frühjahrshit zu werden, als Corona die meisten entspannten Gedanken an Fischerei unterbrach. Der gesamte Reise- und Warenverkehr ist gestört, und man gehört schon zu den Optimisten, wenn man glaubt im Sommer wird alles besser.

Marabou in den Farben salmon oder pink shrimp bildet den Schwanz, Ovalgold liegt schon an.

Wir können nicht mal mehr an unsere Küsten fahren, weil inländischer Tourismus schon unerwünscht ist. Die Ostseeinseln sind zu. Der nächste April am Meerforellenstrand könnte der von 2021 werden. Aber vielleicht hat man trotzdem Spaß an dieser Fliege, die zu binden einen hoffen lässt, doch wieder ans Wasser zu können. Die „Magic Fly“ kommt aus der Bugger-Linie und hat starke Put-and-Take-Gene. Sie geht unter wie ein Grundblei und ist sichtbar wie eine Neonreklame.

Der Körper wird mit pinkem Dubbing aufgebaut, eine weiße Hennenhechel von vorne nach hinten gepalmert und mit Ovalgold überfangen.

Damit ist sie eigentlich für den Winter passend, ist aber von hektischer Schwere. Die schwarzen Dumbbell Augen und das Zusatzblei ziehen sie so schnell zum Grund, dass man eifrig zupfen muss, um das zu verhindern. Im Erscheinungsbild gibt das einen hüpfenden schwarzen Punkt in einer salmonpinkigen Wolke, der sich in Richtung Ufer sägt. Anscheinend ist die „Magic Fly“ damit in der Lage eine Entscheidung herbeizuführen, die häufiger als nicht Angriff heißt.

Eine zweite weiße Hechel hinter den Augen schließt die „Magic Fly“ ab.

Ingo Karwath

Nachtrag: Ich komme mir ein wenig blöd vor hier über Fliegen zu schreiben, und nehme Kritik hin und an, aber die Normalität ist ein höchster Wert. Manchmal hilft es sie zu spielen, bis sie wieder da ist. Heute ist der 16.3.2020.