Bei einem schnellen Blick in die Hechtdose eines niederländischen Kollegen entdeckte ich einen Kraut- und Haarschutz, der mir neu war. Darauf angesprochen erklärte er freimütig, die Idee aus England zu haben, er wisse aber nicht mehr genau woher. Während der übliche Krautschutz darauf abzielt, die ganze Hakenspitze abzuschirmen, gibt sich dieses Konzept mit weniger zufrieden und setzt hinter der Hakenspitze an. Der Hecht muss also keinen Krautschutz verbiegen, bevor er die Hakenspitze spürt, sondern er verbiegt den Krautschutz, nachdem die Hakenspitze eingedrungen ist. Natürlich hat die Spitze immer noch Gelegenheit Kraut zu fangen, aber doch erheblich reduziert. Die Prozentzahl ist eine hoffnungsfrohe Annahme. Das Eintailen von Material wird jedoch sehr effektiv verhindert, und wenn man nur diese Funktion einbinden möchte, kann man mit dem Draht auf 0,30 oder 0,40 runtergehen. Am Schreibtisch lässt sich nicht bestimmen welcher Draht der Richtige wäre, aber je nach Federkraft liegt man zwischen 0,40 und 0,60 richtig. Ich habe den Draht mit Bindeseide befestigt, mit Sekundenkleber verklebt und mit Schrumpfschlauch überzogen. Das Ganze erinnert an einen kompliziert bearbeiteten Karpfenhaken, und es nicht unwahrscheinlich, dass man solche Hechthaken irgendwann einmal fertig kaufen kann.
Ingo Karwath