Man kann es drehen und wenden wie man will. Man kann nicht auf Meerforellen fischen, ohne ein ganz klein wenig an Falkus zu denken.
„The Wind and the Lion“ ist einer dieser typisch amerikanischen Liebesfilme ohne politische Botschaft. Im alten Marokko wird die Amerikanerin Mrs. Perdicaris, gespielt von Candice Bergen, von dem Berberfürsten Raisuli, Sean Connery, mit ihren beiden Kindern ins Rif entführt. Präsident Roosevelt, zur Wiederwahl ohnehin gerade auf Tour, schickt die Marines der South Atlantic Sqadron los, um sie zu befreien. Die Drohnen dieser frühen Jahre war noch Gamaschen und Pump Guns, und im tausende Meilen entfernten Washington interessiert sich Roosevelt lebhaft dafür, welches Gewehr dieser Berber Raisuli wohl benutzt. Ein durchweg amüsanter Film, den man sich an einem verregneten Sonntagnachmittag wunderbar anschauen kann. Oder auch im Seminar an der Uni, denn natürlich trieft das Werk nur so vor Politik. An einem verregneten Sonntag würde ich natürlich viel lieber fischen, aber früher und jünger und in der Schonzeit habe ich an solchen Tagen durchaus darüber nachgedacht, mit welchen Ruten und Rollen die Meister unserer Zunft fischten. Einige der Ruten waren hoch oben auf meiner Wunschliste. Das ist so ein bisschen wie die Frage nach dem Gewehr. Ritz, Sawyer, Saabye, Kite, Falkus und Skues fischten ja entweder ihre Lieblingsruten oder waren von Firmen dazu beauftragt worden Ruten zu entwerfen. Ritz arbeitete für Pezon & Michel und hatte Frank Sawyer mit der „Sawyer Nypmh“ geehrt. Saabye entwarf Ruten für Falcon, war aber auch ein großer Hardy-Fan. Skues liebte seine WBR, „worlds best rod“ von Leonard und Mayor Kite fischte eine Milbro.
Hugh Falkus hat seine Ausrüstung ganz exakt beschrieben. Er fischte eine 10,5 Fuß „Hardy Houghton“, nicht zu verwechseln mit der „Crown Houghton“, und dazu eine Perfekt 3 7/8. Seine Schnurwahl, die bis heute unter Meerforellenfischern höchst beliebte DT 7 F, hat jede Menge Debatten und Streit entfacht. Sie können natürlich fischen was Sie wollen, aber man sollte schon wissen, warum der Altmeister wählte was er wählte. HFH, HEH, HDH und HCH, das sind die alten Schnurklassen DT 4 bis DT 7. Die Buchstaben stehen für den Durchmesser und auch das Gewicht der Schnur. Man buchstabierte sich von dick, A, nach dünn und dünner, etwa H. Eine DT Schnur wird erst ab Klasse 8 dicker und hat dann eine G Spitze. Falkus wählte also mit der HCH, oder eben DT 7 F, die schwerste Schnur, die noch eine H Spitze hat. Er wollte die Transporteigenschaften dieser Schnur für seine komplexen Lures, aber er wollte auch die dünne, sanft landende Spitze einer DT 4! Eine DT 7 F bekommt man selbst heute noch im üblichen Schnurangebot zu kaufen, aber meine DT 7 in Intermediate und Sinktip bestelle ich seit Jahren als Mill End in Schottland. Unter 10 Euro das Stück. Ich habe einen kleinen Vorrat, falls das System mal zusammenbricht. Wollte man Falkus exakt folgen, müsste man Rute und Rolle auf einer Auktion kaufen. Ich habe mal eine lange „Houghton“ versucht, aber nicht gekauft. Damit werfen ist wie 44er Magnum schießen. Nicht gut für’s Handgelenk. Ich fische eine moderne 10 Fuß Rute der Klasse 7 mit einer DT 7 F und einer DT 7 Sinktip auf einer zweiten Rolle.
Eine Medicine in Größe 4 ist die eigentliche Signaturfliege von Hugh Falkus. Größe 3 nahm er für Hochwasser, Größe 5 für Niedrigwasser, aber eigentlich nahm er andauernd die 4. Man solle den leichtesten Low Water Lachshaken nehmen den man finden kann, so der Rat. Für die ganz klassische Variante malt man den Körper mit Silberfarbe auf, bindet eine blaue Hechel ein und einen Flügel aus brauner Stockente, bronce mallard. Bindeseide und Kopf sind rot. Die Flügelfarbe kann von hell zu dunkel variieren, allgemein sagt man die hellen Fliegen seien besser in der frühren Saison, die dunklen Fliegen in der späten Saison. Aus diesem Grund sieht man Medicines mit sehr unterschiedlichen Entenflügeln. Der bemalte Körper hat sich nicht wirklich durchgesetzt, und auch Falkus selbst hat mit Tinsel gebunden. Das moderne Mylar trägt weniger auf als Farbe und erzeugt den schlanken Look, der das Geheimnis dieser Fliege ist.
Die großen Vier der Falkus Mannschaft sind die „Medicine“, die „Sunk Lure“, die „Surface Lure“ und die „Secret Weapon“. Wenn man despektierlich sein will könnte man sagen eine große „Teal, Blue & Silver“, eine einfache blaue Lure, ein Korken mit Haken und eine Drillingsfliege. Das ist schon in Ordnung, denn es stimmt. Doch jede dieser Fliegen löste ein spezifisches Problem, mit denen sich viele Meerforellenfischer vor Falkus schwer taten. Die schlanke und lange „Medicine“ war eine völlige Abkehr von den kompakten 8er Fliegen, die ja eigentlich nur Forellenfliegen auf Steroid sind. Die einfach und damit entbehrlich gebundene „Sunk Lure“ fängt auch dann noch Fische, wenn die anderen frustriert ins Bett gehen. Die „Surface Lure“ lockt Fische hoch, die man anders nicht interessieren kann, und die „Secret Weapon“ hakt die Fische, die einen „nip-and-away“ Abend so frustrierend machen wie in meinem Alter eine Date mit Michelle Hunziker. Falkus hat noch andere Fliegen beschrieben, aber die sitzen bei ihm eher auf der Reservebank. Er nannte die „Peter Ross“, „Black Pennell“, „Mallard & Claret“, „Alexandra“ und die „Worm Fly“. Außerdem eine Madenfliege, mit der wir uns nicht befassen wollen, und kleine Doppelfliegen, „small doubles“, sagen wir 14er, bei denen es nur auf die Kleinheit ankam. Im Text verborgen findet man außerdem die „Twin Set“, im Prinzip ein Vorläufer der „Sunk Lure“. Falkus brachte Systematik in eine Sache, die sich eigentlich jeder Systematik entzieht. Auf der Grundlage einer deutlichen Geräteempfehlung, mit wenigen Fliegen, und sodann einer sportlichen Einteilung der Nacht in erste Halbzeit, Halbzeitpause, zweite Halbzeit und Nachspielzeit entwickeltes er sein geniales Konzept.
Für die „Sunk Lure“ werden zwei Haken mit 0,40er Nylon verbunden, und zur Versteifung wird das doppelte Nylon zwischen den Haken überwickelt. Das verhindert das Umschlagen des hinteren Hakens. Dieser Haken sitzt im Prinzip in einer überwickelten Schlaufe. Um seinen Halt muss man sich bei 40er keine Sorgen machen. Falkus benutzte für seine Lures sowohl kräftige Nasshaken als auch Low Water Lachshaken. Er legte besonderen Wert auf eine feste Grundkonstruktion und führte ein Nylonende am vorderen Haken durch das Öhr und wieder zurück. Das zweite Nylonende wurde parallel aufgebunden und kurz vor dem Öhr gekappt. Wichtig für die Haltbarkeit sind eine gute Fadenspannung im Bindevorgang, zwei gut ausgetrocknete Lackierungen und die sehr gut ausgetrocknete Silberlackierung. Damit dauert die Herstellung einer Grundkonstruktion für eine Sunk Lure gute vier Tage. Mit Zap-a-Gap und Flachsilber geht es aber auch in einer halben Stunde. Danach befestigt man zwei blaue Hecheln und etwas Pfauengras mit roter Seide und lackiert und Kopf rot. Je nach Wasserstand sollen Sunk Lures 5 cm bis 7,5 cm lang sein. Es darf sich kein Federmaterial hinter dem Hakenbogen befinden.
Wird eine komplexe Angelegenheit zwischen den Deckeln eines 448 Seiten dicken Buches abgehandelt, „Sea Trout Fishing“ von Hugh Falkus, die Second Edition, so können die paar Zeilen in einem Artikel letztlich nur viel zu einfach sein. Aber verkürzt gesagt ist die erste Halbzeit die Zeit der Schwimmschnur und der „Medicine“. Unter Beachtung der üblichen Strategien, also Licht und Schatten, Mond und Bäume und Himmelsrichtung bedenken, das Wasser und die Bewegungen der Fische deuten und überhaupt sehr vorsichtig sein, kommt die 4er „Medicine“ hoffnungssicher zum Einsatz und sollte die ersten Erfolge bringen. Ist bis Mitternacht kein Tor gefallen, kein Fisch gefangen, muss sich die Hoffnung in der Halbzeitpause ein wenig erholen. Dazu Falkus im Original: „By now, however, the fish no longer respond. Midnight has struck, and the last light has gone. The earlier cloud bank has rolled away leaving a sky full of flashing stars. With the accompanying sharp drop in temperarture, the night has suddely turned chilly. The river seems suddenly empty, no fish are moving and the surface of the pool is still an unrippled. It is time to rest and consider the next move, for the whistle has blown and it is half time.“ (Nun aber reagieren die Fische nicht mehr. Es hat Mitternacht geschlagen und das letzte Licht ist weg. Die Wolken haben sich verzogen und am Himmel funkeln die Sterne. Mit der absinkenden Temperatur ist die Nacht kalt geworden. Der Fluss wirkt leblos, kein Fisch zeigt sich, und die Oberfläche des Pools ist still und glatt. Es ist Zeit sich auszuruhen und den nächsten Spielzug zu überlegen, denn die Pfeife ist erklungen und es ist Halbzeit)
Ein vergleichsweise kleiner Einzelhaken mit einem Schleppdrilling, zu dem noch mit angehängten Maden, verlässt den Wohlfühlbereich der meisten Fliegenfischer. Und das ist auch gut so. Grundsätzlich ist der angehängte Drilling an vielen britischen Meerforellengewässern aber gang und gebe. Am Towy etwa fischt man normal gebundene Hairwings in Größe 4 mit Zusatzdrilling. Das kann man nur verstehen, wenn man mal eine „tweak night“ erlebt hat. Ein Dutzend Zupfer ohne Kontakt sind nichts. Das können deutlich mehr werden. Also bitte den Stab über diese Fliege erst brechen wenn man schon einmal so eine Nacht hatte. Ich habe schon Kollegen erlebt, die bereit gewesen wären Dynamit einzusetzen. Bei „Secret Weapons“ wird ein Einzelhaken der Größe 8 mit einem Drilling der Größe 14 oder 16 verbunden. Dafür genügt 0,25er oder 0,30er Nylon als Verbindung, weil man mit dem kleinen Haken ohnehin vorsichtig drillen muss. Der Drilling wird eingeschlauft, das Nylon dem Nasshaken aufgebunden und ein Ende wird durch das Öhr geführt und zurückgebunden. Falkus nahm nicht einmal Dubbing, nur eine braune Hechel und etwas Stockente. Da wir nicht mit Zusatzmaden fischen, kann man sich beim Befiedern ein klein wenig mehr Mühe geben. Der Altmeister wollte eine „small brown straggly-looking creature“.
Die zweite Spielhälfte wird von diesen Umständen bestimmt. Die Dunkelheit ist vorteilhaft. Vermutlich sind frische Fische im Pool. Die Oldtimer und Newcomer schwimmen umher, um sich neu zu arrangieren. Es gibt Bewegung von Pool zu Pool, auch im Pool selbst, aber die Oberfläche bleibt still. Jetzt ist es Zeit für die zweite Rute oder zweite Rolle. Die Sinktip oder Sinkschnur kommt zum Einsatz.Die Dunkelheit macht die Strategien mit Licht und Schatten für eine Zeit obsolet, und man widmet sich der konzentrierten Aufgabe eine schwere Schnur zu fischen. Man hat einfach mehr zu tun. Muss mehr Schnur einholen, den Rest vielleicht erst einmal hochrollen und dann werfen, und die eingesunkenen Meter vor den Füßen kontrollieren. Mit einer Sinkschnur hat man gut zu tun, und darum bevorzuge ich Sinktips. Nach Mitternacht ist man auch als Angler nicht mehr so fit, jede Erleichterung hilft. Auch Kaffee und Schokolade. Mein Geheimtipp für die Nacht: Schokacola. All in one. Unsere Würfe verschwinden im dunklen Luftraum und tauchen in noch dunkleres Wasser ab. Am Vorfach die „Sunk Lure“, 5 cm kurz für Niedrigwasser, 6,5 cm für normales Wasser, 7,5 cm für Hochwasser. Tief und langsam gefischt ist sie die Leitfliege der zweiten Halbzeit. Dabei ist höchste Aufmerksamkeit gefordert und im Gegensatz zur Schwimmschnur muss man an der Sinkschnur jeden erahnten oder gefühlten Kontakt beantworten. Rute hoch und etwas Schnur einziehen. Sagen wir mal ein behutsamer Anhieb. Oft genug ist ein kleiner Zupfer ein großer Fisch.
Die „Surface Lure“ ist mehr eine Bastel- als eine Bindeaufgabe und beginnt mit einem Korken. Von dem schnitzt, feilt und schleift man alles weg, was einem auf dem Weg zu einer schönen Form nicht gefällt. Die Bilder von Falkus-Originalen zeigen in der Regel einen eher groben Kork und die Körper sind bei weitem nicht so rund wie diese hier. Ein unbearbeiteter Kork fischt keinen Deut schlechter als ein bearbeiteter, aber der abgerundete wirft sich besser. Mein Trick für runde Korken ist sehr einfach. Ich bohre den Kork durch und klebe ihn mit Heißkleber auf einen 4 mm Gewindestab. Dann drehe ich ihn ab, löse ihn mit der Hitzepistole wieder von der Achse und klebe ein Hölzchen in das Loch. Dann noch einen Schlitz einsägen. Fertig. Für die Montage befestigt man einen Drilling, hier ein 6er, mit 0,40er Nylon an einem ausreichend langen Streamerhaken. Das Nylon fest überwickeln, zurückfalten, noch mehr bewickeln und mit Zap-a-Gap sichern. Den Korken aufkleben, weiß grundieren und dann mit Silberfarbe lackieren. Die beiden Federn, die man dem Körper gemäß Falkus nun aufbinden soll, müssen dachartig an den Seiten liegen. Die Federn am Korken anzuwinden hat mir nie gefallen, das bekommt man nicht sauber hin, und ich befestige sie lieber mit vier Minikrampen aus Edelstahl, die ich mit einem Tropfen Epoxy über dem Federkiel eindrücke. Das ist effektiv, sieht gut aus, eine eigene Idee noch dazu, und hat trotzdem den Charme der alten Zeit. Hat man eine „Surface Lure“ fertig und schaut sie von unten an, mit Grousefedern sieht sie aus wie eine Kreuzung von Bussard und Zeppelin, fühlt man förmlich ihre Anziehungskraft auf Forellen.
Ziehen Wolken auf und wird die Nacht wieder etwas wärmer, kommt die „Surface Lure“ an der Schwimmschnur zum Einsatz. Dieser Köder gehört spätestens seit 1945 zum Repertoire der Meerforellenfischerei. Mr. F.M. Warhurst, der Erfinder der „Wake Lure“, sagte dazu: „The wake lure is best fished in the dead of a black night. It can be fished over a previously fished pool once the fish had time to rest. The type of fly is not important. The importance is in its wake, the disturbance it makes in the water.“ (Die „Wake Lure“ fischt man am besten in tiefster Nacht. Sie kann in einem schon befischten Pool eingesetzt werden, wenn die Fische etwas ruhen konnten. Die Bindeweise ist nicht wichtig. Wichtig ist die Welle, die Störung, die sie im Wasser verursacht). Diese störende Welle ist für Meerforellen sehr attraktiv. Sie kann Bewegung in einen Pool bringen und jede Menge Angriffe auf sich ziehen, leider auch ohne einen Fisch zu haken. Bei einem gewalttätigen ernsten Angriff jedoch muss man nicht anschlagen. Der Fisch hängt. Bei vorsichtigen Angriffen, die Lure wird einfach nur gepflückt, hat sich ein Anhieb bewährt. Und wird der Köder nicht genommen, und sie platschen danach, hat man zumindest Fische gefunden. Auf Seite 75 bei Falkus ist ein Bild einer 14 lbs. Forelle. Gefangen auf „Surface Lure“. Ein muss-man-haben Köder.
Doch die Nacht beginnt zu enden. Die Dämmerung dämmert und man kann die „Surface Lure“ sehen. Es ist zu hell. Die Schwimmschnur kann blieben und man knotet wieder eine „Medicine“ an. Auch mit einem Klassiker wie „Mallard & Claret“ oder „Alexandra“ ist man gut aufgestellt. Die Nachspielzeit hat begonnen. Sie ist kurz, wie Nachspielzeiten nun einmal so sind. Dazu Falkus: „Now, shadows under the opposite bank dissolve. The mystery and enchantement of a darkended river begin to fade and once again you see water running clear over pale stones. Wind in your line, for its time to stop.“ (Nun lösen sich die Schatten am anderen Ufer auf. Das Mysterium und der Zauber des dunklen Flusses beginnen zu verblassen und man sieht wieder das klare Wasser über bleiche Kiesel rinnen. Roll‘ deine Leine ein, es ist Zeit auzuhören)
Die Falkus Eröffnung und Fortführung des großen Spiels haben sich seit Jahrzehnten bewährt. Der Altmeister hat uns jedoch hinterlassen, seine Ideen nur als Richtschnur zu verstehen. Ihm nicht Wort für Wort zu folgen, sondern mitzudenken und zu entscheiden. Seine Worte kommen aus einer anderen Zeit. Ein Fisch im Jahre 1975, so schreibt er, ist so viel wert wie 5 Fische 1965. Wo er früher allein in der ersten Halbzeit ein Dutzend fing, muss er heute die ganze Nacht hart arbeiten für „two brace“, vier Fische. Diese Einschätzung ist nun aber auch schon 44 Jahre alt. Ich sag‘ mal eine Nacht ohne Baumhänger hinten ist heute so viel wert wie die fünf Fische von 1965. Eine Forelle alle sieben Tage ist gut, sagen dänische Freunde. Man kann jeden Tag eine fangen, wenn man immer nur am siebten geht, meinen sie… In Great Britan gibt es eine Gemeinschaft von Fliegenfischern, die folgen Falkus mit der gleichen Ausschließlichkeit wie manche Trockenleute Halford. Sie fischen nur seine Fliegen und nur sein Konzept. Die Falkusianer.
Das ist ein Ansatz, der für uns so wohl nicht in Frage kommt. Moderne Fischer sind wie junge Köche. Sie holen sich Anregungen für ihr Tun aus allen Nationen, Küchen und Töpfen der Welt. Auf Meerforellen zu fischen ohne eine „Sunk Lure“, ohne eine dänische „God Nat“, eine schwedische Glödhäck“, eine norwegische „Heggeli“, eine irische „Kingsmill“ oder meine deutsche „Konfusion“ käme mir nicht in den Sinn. Das ist wie bei Sauerbraten, Nasi Goreng, Tikka Masala oder Bolognese. Das würde ich ja auch wollen, selbst wenn ein Gamakatsu Gr. 4 drin wäre. Ich zupf mal dran. Aber ich nehm‘ ihn nicht!