Henriks Shrimp

Die Fliege für die Kapitalen.

„Keep it simple“ ist wieder da!

Wenn schwedische Fuselverkäufer nachts schreiend aus einem Albtraum erwachen, schweißgebadet und böse ahnend, dass solche Ideen wie „polar light snow white“ Dubbing, 5,95 Euro, und „vulcano devil double flash“ Fiber, 6,95 Euro, sich nicht mehr verkaufen lassen und Vergangenheit sind, dann könnte das an „Henriks Shrimp“ liegen. Die Fliege hat den Bereich Geheimtipp verlassen und schwenkt so langsam in den Mainstream rüber. Sie hat etliche Fische über 20 Kilo auf dem Konto und wird von einigen Hardcore-Fischern als einzige Fliege gefischt. Das sind die, die im Jahr 100 Tage fischen und auf plus 15 Kilo aus sind. Bei dem Einsatz fängt man natürlich, und es ist auch immer mal ein 110ner, 115ner drin, aber nach oben wird die Luft dünn. Eine Fliege, die von diesen Fischern akzeptiert wird, muss das gewisse Etwas haben. Aber das hat sie nicht. Wir haben uns sehr daran gewöhnt Dubbing, Tinsel, Haare und Flash zu verarbeiten, die benannt sind wie Tees für Frauen. „Fühl dich besser“. „Hol dir Kraft“. „Atme dich frei“. „Träum schön“. Haben Sie sicher schon mal im Küchenschrank gesehen. Da brüht man sich eine Tasse Tee und bindet dann mit Materialien, die ähnlich blöd benannt sind. „Henriks Shrimp“ ist anders. Ein Zoll Kupfer, orange Verlängerung für den Haken, Bucktail in rot oder orange, zwei Fäden Flashabou, Körper schwarzes Dubbing, Rippung kann, muss aber nicht, und eine schwarze Hechel, Hahn, Henne oder Marabou oder gemischt. Das ist alles. Eine Fliege für richtige Männer. Erfunden von Henrik Wormdal. Binden Sie mal ein Dutzend und lassen sie „Madonnas left nipple pink“ einfach mal in der Tüte. Das Pendel schwingt wieder weg von den viktorianischen Kunstfaserscharlatanen.

Ingo Karwath