Lappenhopf Weibchen. Foto: CC Fritz Geller-Grimm.
Webb’s Auction House in New Zealand hat dieser Tage eine Huia Feder für 46.521 NZD verkauft. Das sind 28.400 US oder 26185 Euro in richtigem Geld. Der Huia, wir sagen Lappenhopf, gilt seit 1907 als ausgestorben. Die Maoris waren mächtig hinter ihm her, um sich mit seinen Federn zu schmücken. Leider kamen im 19. Jahrhundert die Engländer mit ihren Schießgewehren hinzu, und die Hutmode eskalierte mit ihrem Federputz zu einem Overstatement, dass einem heute ohne Cites Papiere vermutlich sogar Gefängnis einbringen könnte. Das hielt den Herzog und die Herzogin von York natürlich nicht davon ab, sich noch 1901 mit diesen Federn zu zeigen. Zum Glück waren die Federn auch vorher schon so teuer, dass sie nicht zum Fliegenbinden benutzt wurden. Da haben wir mangels Reichtum keine Schuld auf uns geladen. Der Versuch die letzten Huia zu retten ging schief, weil die vom Staat bestellten „Retter“ für einen Balg deutlich viel mehr bekamen als für einen Vogel im Käfig. Die Ansiedlung auf äußeren Inseln misslang. Der Huia starb aus. Ein präpariertes Vogelpaar wurde von Webb’s ebenfalls verkauft, für 457704 NZD, 258509 Euro. Wenn Sie demnächst einen sehr guten Trockenbalg bestellen, ruhig mal an den Huia denken. Da wirkt er gleich weniger teuer. Und auch nicht schuldig.
Ingo Karwath