Diese kleine Spirale ist ein Game Changer. Und kostet fast nichts.
Ein Vorfach, mit dem man beginnen könnte, ist 9 Fuß lang und endet auf 0x Nylon. Daran knotet man 50 cm oranges Nylon in 0,25, und daran dann 100 cm 0,14. Das macht zusammen 15 Fuß, also 450 cm, und das könnte für die ersten Übungen im French-Nymphing die richtige Länge sein. An das Vorfach kommt eine „Perdigon“, eine Schrotkornnymphe. Das Urmuster sah in der Tat wie ein Schrotkorn aus, und es wurde entweder nördlich oder südlich der Pyrenäen erfunden. Viele sagen Frankreich ist der Ausgangspunkt, Spanien aber das Epizentrum der Weiterentwicklung. Die superschwierigen Forellen in der Tiefe glasklarer Kolke haben jedenfalls zu der Entwicklung dieser Spezialmethode geführt. Im Prinzip wirft man mit dem Vorfach, versucht den Bissanzeiger über der Wasseroberfläche zu halten und nimmt das Tippet in etwa so lang wie die Tiefe, die man erreichen möchte. In gleißender Sonne am klaren Bach eine schwierige Aufgabe, und so wurde der Bissanzeiger entwickelt, den ich hier vorstellen möchte. Er ist ebenso einfach wie genial. Man kann ihn entweder zwischen Vorfach und Tippet knoten oder zusätzlich an das untere Ende des Sichtnylons. Es ist faszinierend zu sehen wir aus einem Schrotkorn und Brandungsnylon eine weltweite Nymphenmethode geworden ist, die seit zwanzig Jahren die Wettanglerszene beschäftigt und nun mit allerlei Tackle im Mainstream angekommen ist. Wie spannend wäre es die Geheimnisse von 2020 zu erfahren bis sie 2040 in die Kataloge kommen. Ich hoffe wir können diese Zeiten für uns Fliegenbinder und DIY‘ler deutlich verkürzen.
Rezept
Etwa 30 cm oranges Nylon um die 0,40 mit zwei kleinen Schlaufen versehen. Die Rapala-Schlaufe führt bei mir zu den besten Ergebnissen. Ich mache sie um den Bogen eines Hechthakens im Bindestock.
Einen Zahnstocher an beiden Enden stumpf schneiden und mit einer Rasierklinge je einen Einschnitt machen.
Das Nylon in den einen Schnitt einhängen, um den Zahnstocher wickeln und im zweiten Schnitt einklemmen.
Den Zahnstocher einige Minuten kochen und dann abschrecken. Das Ergebnis ist eine sehr gut erkennbare Mini-Coil, die im Gegensatz zu vielen anderen Bissanzeigern bei der Landung fast keinen Impact hat und trotzdem mit optischem Volumen klotzt.
Ingo Karwath