For international readers: How to, probably, catch mullet.

Bissanzeiger, Algenfliege, Reizfliege und Schlickkrebs. Das Vorfach unbedingt vormontieren. Sind Meeräschen am Platz, kann man ihnen das Menü flott vorlegen.
Früher einmal gehörte es zu meinen Sommerplänen, eine Meeräsche zu fangen, und die durfte gern auch über fünf Pfund sein. Dabei durchaus kreativ, mit anfüttern oder Tangspots freischneiden. Daraus wurde der Wunsch, überhaupt eine Meeräsche zu fangen, und die Größe war völlig egal. Aus Plan und Wunsch wurde die vage Hoffnung, überhaupt eine Chance zu bekommen auf Meeräschen zu scheitern, denn die haben sich die letzten Jahre an unseren Küsten rar gemacht. Es ist ganz einfach, wenn man keine findet, wird man keine fangen. Ich habe zwar immer mal eine gesehen, meist bei Spaziergängen am Strand zwischen Kiel und Eckernförde und auch in Dänemark, aber einen Schwarm mit mittleren und richtig großen Fischen habe ich bei aktiver Fischerei seit Jahren nicht mehr gesehen. Dabei sind die Temperaturen in jeder Hinsicht okay, und unsere Kollegen weiter westlich, oben in Jütland und vor allem um die britischen Inseln erfreuen sich bester Bestände. Es gibt eine Unzahl von Theorien über das Verhalten und den Fang der Meeräschen, aber nur die Stellnetze und Reusen geben zuverlässig Auskunft, ob sie da sind. Eine Annahme ist, dass nur große Fische die Wanderung bis in die Ostsee puschen, und das erklärt die unglaublichen Kaliber, die man da vor sich haben kann. Unter 2 Kilo ist da selten eine im Schwarm. Um auf die Fische vorbereitet zu sein, braucht es nicht viel. Etliche Muster haben sich etabliert, und ich widme mich diesem Thema nun von Jahr zu Jahr, von Juni zu Juni, mit hoffnungsfroher Ausdauer. Im Juni muss man sich vorbereiten, um im Juli oder August vielleicht eine Chance zu haben. Aus dem Mutterland des Fliegenfischen kommt eine neue Methode, die mir theoretisch unübertrefflich zu sein scheint. Man benutzt einen gut schwimmenden, tragfähigen Bissanzeiger und bietet auf einem Meter Tippet darunter drei Fliegen an, ein Strecker, zwei Dropper. Bewährt haben sich Algenfliegen, Reizfliegen, Brotfliegen und Imitationen von Krebschen. Da wir für viele Methode so einen schönen Ländernamen haben, polnisches Nymphen, tschechisches Nymphen, spanisches Nymphen und französisches Nymphen, schlage ich für diese neue Methode portugiesisches Nymphen vor. Immerhin gibt es dort reichlich Meeräschen. Mit einem Griff in die Fliegenkisten ist man passend ausgerüstet, der Fehlkauf verschiedener Platschbissanzeiger macht plötzlich Sinn, und schon ist man für den Strand gerüstet. Wie in jedem Jahr rufe ich dazu auf, sich bei Erfolg bei mir zu melden. Ich mache zwar Juli/August eine Sommerpause, aber wenn sich bei den Meeräschen was tut, schalte ich den Computer an. Wer noch mehr Tipps haben möchte, gibt: Meeräsche, Ostsee, Fliegenfischen, Tipps, bei ChatGPT ein. Die Antwort trägt viel dazu bei, dass ich persönlich weiter an den Angeljournalismus glaube. Jedenfalls noch für etliche Jahre.
Siehe dazu: Meeräsche
Und: Meeräschen
Oder: Meeräschennymphen
Ingo Karwath