Wishes

For international readers: If wishes where rods!

Kaufen, bauen und bewahren.

Ich habe mich neulich dabei ertappt, wie ich von einer Fliege zunächst zu einem Vorfachmaterial gelangte, dann zu einer Schnur, und letztlich zu einer Rute. Zu einer neuen Rute! Theoretisch. Hab’s nicht durchgezogen. Ehrlich gesagt bin ich in einem Alter, in dem ich bei den Ruten eher stolzer bin auf das was ich nicht habe, als auf das was ich habe. Meine persönliche Rutengeschichte begann bei Fenwick und Hardy Glasfaser, führte zu Fenwick GFF und Hardy Kohlefaser und Orvis, dann über Foster zu Brunner, danach zum Selberhobeln und Sage, und zuletzt zu DIY und CTS, also Blanks bestellen und aufbauen, weil ich Preise von 1200 bis 1400 Euro für das Zusammenfügen von Kohlefaser, Kork und Drahtringen unter einem Markennamen nicht mehr akzeptieren mag. Ich weiß ja „the only way is up“, aber bei mir habt ihr den Bogen überspannt und gebrochen, liebe Manager. Ich weiß sehr wohl, dass so um die 600 Euro vom Preis letztlich die 25jährige Bruchversicherung sind, und genau die will ich nicht! Ich besitze drei Glasruten und eine vierzig Jahre alte Far & Fine, sieben abgelaufene Sage, zwei olle Loop und zwei noch ältere Loomis, fünf Holz und fünf Koks DIY’s. Die wenigen Gespließten nach über 40 Jahren Hobelei erklären sich damit, dass ich ausschließlich dreiteilige 8 Fuß Ruten bauen und für eine Neue immer eine Alte auseinandernehme, um die schönen Beschläge zu recyclen. Ich will nix verkaufen, auch kein Werk hinterlassen, welches dann später billig verauktioniert wird. Ich besitze also eine Hardy Wood Nr. 3, Geschenk meiner Mutter, eine Falcon Saabye, Traum meiner Jugend, und eine Hildebrandt 215, aus Udos allerbestem Bambus. Meine erstgebaute Gespließte von 1984 steht in einem Lederrohr auf dem Dachboden, und eine aktuelle IK 8 ft. mit drei Spitzen und zwei Mittelteilen fische ich. Meine meistbenutzte Rute ist eine Sage X in 10 Fuß Klasse 7. Ostsee. Weil ich so viel damit fische, habe ich den oben angedeuteten Eindruck, ich hätte (zu) wenig Ruten. Ich bin ein unbedingter Anhänger der Blendweitenbrücke für Ruten und finde man sollte entweder gerade oder ungerade fischen und immer eine Klasse auslassen. Also 4, 6, 8, 10 oder eben 3, 5, 7, 9. Diese reine Lehre habe ich mir selbst geschreddert, denn mein Sammelsurium geht lückenlos von 4 bis 10. Das haben halt die Jahre so ergeben, aber der Grundgedanke bleibt gut.

Ingo Karwath