Kaa

For international readers: A bloodworm for lakes.

30er oder 35er Nylon für die Spikes.

Es gibt inzwischen Gewässer, an und in denen ist der „Squirmy Wormy“ verboten. Es steht sogar in manchen Papieren, alle Ansätze von Polish-, Czech-, French- und Spanish-Nymphing seien ebenfalls verboten. Das ist nicht meine Welt. Dahinter steckt eine Mafia von Wurflehrern und Fischneidern, die ihre eigene Überflüssigkeit nicht aushalten. Die ganze Fliegenfischerschulszene geht ja perdu, wenn man mit dem geschlenkerten 6 Meter Vorfach mehr fängt als mit dem 12 Meter Normalwurf. Alle Lehrer gefeuert. Ich bin vermutlich zu liberal, lehne die Methoden hier und da ab, möchte sie aber nicht verboten sehen. Wir müssen doch nicht Skues versus Halford nachspielen. Flyfishers Club of London, Abteilung Reenactement. Fliegenfischen ist eine Passion, die im Jugendalter empfangen und schön gehegt und gepflegt bis zum Achtzigjährigen hält, und natürlich müssen die jungen Leute ihre Gummiwürmer und Vorfächer ausprobieren dürfen. Ich habe allerdings auch keine schlechten Gefühle gegen die ganzen Verbote und Vorschriften. Ist ein gutes Recht der Pächter und Vereine. Ich nehm’ halt mein Geld und fahr’ da nicht hin. Das reguliert sich schon zurecht. Ich finde es richtig, wenn man als Fliegenfischer die ganz liberalen Methoden an Spinnstrecken einsetzt und mit den Meppsern konkurriert, und an den Fliegenstrecken dann die eigene Vernunft walten lässt. Mit einer Fliegenschnur fliegenfischen kann ja auch ganz schön sein, und es ist doch so schon vieles erlaubt, was am Test und Itchen verboten ist. Das muss doch genügen. Der umstrittene „Squirmy Wormy“ hatte übrigens einen Vorgänger in den 60er Jahren, den „Red Diddy“ von Arthur Cove. Sie werden ihn auf den Fliegentafeln in seinem Buch nicht finden, denn Cove hat die Fliege 1968 erfunden und nach einer Saison verworfen, weil er sie zu erfolgreich fand! Das Geheimnis war ein Gummischwanz aus rotem Haushaltsgummi, den Cove an der Einbindestelle mit einer Rasierklinge so dünn schnitt, dass das verbleibende Ende extrem wackelig, wobbelig war. Man sieht, nix neues unter der Sonne. Ich fische rote „Squirmys“ sehr gern am See mit zwei Buzzern darüber, und obwohl ich ja der Erfinder des „Ringerlwurms“ bin (Der Ringerlwurm), benutze ich dazu das hier vorgestellte Muster. Es erklärt sich von selbst. Da im Prinzip alle Kleber und Lacke einen schlechten Einfluss auf Silikon haben, sollte man auf Wachs vertrauen, wenn man die beiden Spikes eingebunden hat. Den Wurm zieht man einfach auf. Diese würdelose Handlung ist halt der Preis. Ich nenne das Muster gern „Kaa“, damit etwas Sympathie hinzukommt.

Das Silikon ist nach Verbrauch erneuerbar.

Ingo Karwath