For internatonal readers: Protect your local storm drain.

In Kanada kann man für Schulklassen ein Set kaufen, mit dem man sich aktiv am Gewässerschutz beteiligen kann. Das wäre doch auch was für uns.
Joe Kambeitz werden Sie vermutlich nicht kennen, aber vielleicht seine berühmte Fliege, die „Squamish Poacher“, die in einigen Büchern und zahlreichen Artikeln besungen wurde. Eine Fliege für Winter Steelhead, gebunden aus einem Material, zu dem wir keinen Zugang haben, nämlich landestypisches „surveyor tape“, also Vermessungsband, mit dem man in Kanada an Bäumen und Bauwerken Markierungen anbringt. Aber das lässt sich improvisieren. Doch um die Fliege soll es hier gar nicht gehen, sondern um eine Idee, die Joe Kambeitz seit 1975 im wahrsten Sinne des Wortes in die Welt hinausgetragen hat. Der gelbe Fisch, der Yellow Fish. Joe arbeitete für eine Zeit als Gewässeraufseher am Squamish in BC, und ihm war aufgefallen, dass die Leute in der Umgebung des Flusses Farbreste, Tapetenkleister, Fritieröl und andere unappetitliche Dinge in die Storm Drains kippten. Das sind Schlitze in den Bordsteinen, die Regenwasser aufnehmen sollen, um es von den Straßen abzuleiten. Diese Drains entwässern in die Natur. Direkt zu den Lachsen und Forellen. Und das tun sie auch bis heute, aber die Idee von Joe Kambeits wurde von Trout Unlimited Canada aufgegriffen, inzwischen in Freshwater Conservation Canada umgetauft, und verbreitete sich von dort in die ganze Welt. In vielen Ländern sieht man die auffälligen gelben Fische neben Gullideckeln oder Bordsteinlöchern. Irland etwa, Japan auch. Mit diesem „Protect your neighbourhood“ Programm erzielt man großartige Erfolge, und viele Schulen griffen die Idee auf, und markieren die Storm Drains in ihrem jeweiligen Bezirk. Vermutlich müsste man in Deutschland verschiedene Behörden fragen, bis man einen 32 cm langen Fisch neben einen Gulli malen darf, und bei uns wird Regenwasser auch oft durch die Kläranlage geführt. Aber wenn Sie eine Stelle wissen, an der das nicht der Fall ist, dann ist so eine selbstgemachte Schablone und eine Dose Spray doch eine gute Lösung. Erst mal einfach machen, und dann die Sache offiziell organisieren. Bei uns hier müsste man die Wasseracht ansprechen, aber die zuständige Behörde mag in den Bundesländern verschieden sein. Wenn Sie den „Squamish Poacher“ binden wollen, eine rote Garnelenfliege, dann empfehle ich auf youtube den Film „The Squamish Poacher“.

In der Nachbarschaft werden gelbe Fische an die Türklinken gehängt, um über das Projekt zu informieren.

An den Abläufen, an denen Wasser ungeklärt in die Natur gelangen kann, wird der Yellow Fish angebracht.

Für Kinder und Jugendliche, die an dem Programm teilgenommen haben, gibt es einen Aufnäher für die Jacke. Diese Badges sind eine große Pfadfindertradition. Fotos: Trout Unlimited Canada und Freshwater Conservation Canada
Ingo Karwath