For international readers: A reminder not to forget the „Lemarchand“.

Die klassische „DRL“.
Viele Ideen am Bindetisch entstehen, weil der Zufall die Hand im Spiel hatte. Bei mir waren es zuletzt silberne Kugeln und Pfauengras, mit denen ich ein Mückenmuster von Brian Chan nachgebunden hatte, als mir die Idee mit der schweren „Lemarchand“ kam. Die auch als „DRL“ bekannte Fliege von Doctor René Lemarchand aus Rouen ist etwa seit den 30er Jahren im Umlauf. Und sehr beliebt, kann man sagen, denn bei Jean-Paul Pequegnot findet man sie auf Seite 64 in der Erstausgabe „Répertoire des Mouches Artifficielles Francaises“ von 1975 und natürlich in der englischen Übersetzung von 2012. In der englischen Ausgabe steht extra vermerkt, dass W.H. Lawrie in „Modern Trout Flies“ die Fliege würdigte. Von dem habe ich zwar Bücher stehen, das genau aber nicht, und schon hat man mal wieder einen Grund etwas zu bestellen. Die Ausgaben für Bücher stehen leider in keinem Verhältnis zu ihrem späteren Auktionswert, wo man sie kiloweise verschleudert. Das Problem ist, so wie hier, ein Buch punktgenau zu bekommen. Aber zurück zur Fliege. Die „Lemarchand“ benutze ich schon sehr lange, aber sie ist ein wenig in Vergessenheit geraten. Dabei spielt sie in einer Liga mit „Black & Peacock“ und „Diawl Bach“. Für ein Original muss man den Körper in vier Teilen binden. Pfauengras, Flachsilber, Pfauengras und Flachgold. Der Flügel dann entweder schwarz oder grau in Hechelfibern. Mit einer Perle kann man je nach Wahl Gold oder Silber weglassen und den Körper dreiteilig binden. Eines der beiden Metalle wird durch die Perle gestellt. Ganz so genial ist der Einfall ja nicht, aber ich hatte doch so viel Freude daran, dass ich gleich je sechs gebunden. Aber da kommt auch die Erinnerung hinzu, denn mit der Fliege vom guten Dr. Kaufmann habe ich schon viel gefangen. Es wird Zeit an diese alten Zeiten wieder anzuknüpfen.

Die „DRL“ mit dem helleren Flügel.

Die „Frühjahrs-DRL“, die Perle stellt die zweite Metallfarbe.
Ingo Karwath