For international readers: A floating shrimp fly for seatrout without foam and plastic.

Der Schwanz besteht aus Fibern von einer grauen Speyhechel, Stockente, 4 weißen Haaren und eine Prise schwarzem Dubbing.
Der berühmte „Carter Bug“ ist eine Lachsfliege, die man weder trocken noch nass nennen kann. Wirft man sie ins Wasser, wird sie ja allemal nass, schwimmt aber zunächst und geht dann irgendwann unter. Für einen ordentlichen Binder und Packer von Hirschhaar ist die Fliege nicht eben einfach, denn man muss auf jegliche Ordnung und Glattheit verzichten. So ganz perfekte Hirschhaarkörper werden ja mehrfach gedünstet und beschnippelt, zum Schluss noch abgesengt, und sind selbst für den türkischen Landesmeister der Barbiere eine Herausforderung. Das ist hier nicht die Aufgabe. Der „Carter Bug“ sollte räudig aussehen, schwach behechelt sein, aber in sich fest und handwerklich gut gebunden. Diese Fliege ist das ideale Ausgangsmuster, wenn man mit einer schwebenden Shrimpfliege fischen möchte, ohne dieses ganze zukünftige Mikroplastik ins Meer zu werfen. Mit ein paar leichten Veränderungen kann man die Fliege so gestalten, dass sie shrimpig wird. Da wäre zum einen der Schnitt, denn man kegelig machen kann, so dass der Körper vorn etwas dünner wird. Dann der Schwanz, den man mit ein paar Fibern einer Speyhechel und einer Entendaune flott ergänzen kann. Möchte man Flash, vier weiße Haare einfügen. Eine Portion schwarzes Dubbing ersetzt die Plastikaugen, von denen ich so gar nichts halte, und ergibt ja auch einen schwarzen Spot. Was will man mehr. Die Hechel nimmt man etwas länger und weicher und macht hinten eine doppelte Windung und geht dann sehr offen nach vorn. Fertig ist der „Charter Bug“. Kein Foam, kein Plastik. Seine Schwebeeigenschaften sind ganz wunderbar, und es sollte mich nicht wundern, wenn der „Charter Bug“ an der Küste eine Karriere macht. Ich will ja nicht zu viel Zucker drüber kippen und angeben. Das Ding ist schon relativ genial. Viel Spaß damit am Strand. Jeder Fisch über 60 cm damit verpflichtet den Fänger dazu, mir bei einem möglichen Treffen vielleicht ein Bier auszugeben.

Eine große Grizzlyhechel einbinden und einen sehr unregelmäßigen Hirschhaarkörper binden. Die Bündel dazu etwas auf Abstand setzen, so 2 bis 3 Millimeter. Nicht verpressen.

Unten kompromisslos flach stutzen, ansonsten mit der Schere nicht parallel zum Haken arbeiten, sondern im 90 Grad Winkel. Dadurch entstehen Kerben, und die machen es schön unordentlich.

Zum Schluss mit der Hechel zwei Turns hinten machen und dann drei nach vorn. So wird’s spillerig. Ohne ist er slow Intermediate, mit etwas Fett neutral. Sieht lecker aus, oder?
Ingo Karwath