Furling 3 – Der Vorgang

For international readers: How to do it.

Furling lässt sich im Prinzip nicht im Bild darstellen, weil die Ereignisse im Prozess so weit auseinanderliegen, dass man sie nicht mit der Kamera erfassen kann. Es gibt einige Videos auf youtube, aber die inhaltliche Qualität ist so lala und ich finde das von Guide Recommended mit dem Titel „How to make a furled leader for fly fishing“ noch am besten. Der Typ am Brett ist brottrocken, aber extrem geübt. Und er hält nichts zurück. Ich habe vor Jahren mal aus Ikea Küchenbeinen eine mobile Furlinganglage gebaut, und sehr zu meinem Erstaunen habe ich tatsächlich die alten Fotos wiedergefunden. Darum hole ich sie an dieser Stelle noch einmal hervor und erkläre, wie man die Pfosten bespannt. Furling ist ein praktisches Ding, und es macht eigentlich nur Sinn, wenn man anfängt damit zu experimentieren. Man kann dazu auch Nägel in den Gartenzaun kloppen und einfach loslegen. Nur Erfahrungen führen weiter. Geeignet sind alle möglichen Bindefäden oder auch einfaches Nylon ab und dünner als 0,14. Für die Fotos habe ich eine bunte Kordel genommen, sonst kann man nicht mal im Ansatz erkennen wie es geht. Die Positionen A und E entsprechen meinem Motorblock. Die Pfosten B bis D muss man sich als Hülsen vorstellen.

Hier dargestellt ist im Prinzip der Motorblock, A und E, eine Hülse bei 80 cm, B, eine Hülse bei 180 cm, C, und eine Hülse bei 120 cm, D.

Man knüpft eine kleine Schlaufe ins 0,10er Nylon, hier Takelgarn, und geht zweimal um Hülse A und B. Ergibt 5 Fäden.

Dann weiter zu C, dem Endpunkt.

Einmal um D und wieder zurück um C zu B.

Bei B nicht um die Hülse gehen, sondern in die Schlaufen einfädeln und zurück um C an D vorbei zu E. Also 3 Fäden von B zu C. 3 Fäden von C zu D.

Einmal um E, das wäre unser Motorhaken, zurück zu D, durch die Schlaufe und zurück zu E, zum Motor.

Noch einmal in die D Schlaufe. Bei E endet die Bespannung, ideal ist eine kleine Schlaufe, nicht so wie hier ein Knoten. 5 Fäden von D zu E.

Jetzt entfernt man B und D, in unserem Fall wären das Hülsen, beschwert C, bei uns das Gummiband oder ein hängendes Gewicht, und startet die Motoren. Wie man an der Verteilung hier schön sieht, haben wir 6 Fäden rechts, 8 Fäden in der Mitte und 10 Fäden links. Das könnte ein Vorfach sein, mit dem man anfangen möchte. An die Drehzahl der Verdrillung muss man sich herantasten. Unterdreht wird zu lose, überdreht krinkelt. Ich mache das mit einer Stoppuhr. Vorfächer sind wie Pfannkuchen. Das erste wird nix.

Ingo Karwath