Der Trockenmann Teil 2

Das erste Buch und der Umzug an den Itchen. Die Fischerei an den südenglischen Kreideflüssen hatte schon eine lange Tradition, als Halford 1877 an den Test kam. Es war allerdings üblich, die Forellen mit allen möglichen Methoden zu dezimieren. Vierzig oder fünfzig „brace“, also je zwei Fische, konnten die Tagesbeute von einem Angler sein. Es waren aber nur wenige Angler, die an den Kreideflüssen fischten, und nach der Maifliegenzeit hörte man für gewöhnlich auf. Die Flüsse verkrauteten, und schützten ihre Forellen vor weiteren Übergriffen. Außer vor den zahlreichen Hechten, die das Kraut sicher vorteilhaft fanden. Trotzdem und trotz des Nahrungsreichtums … Der Trockenmann Teil 2 weiterlesen

Die „Maxwell-Blue“

Die hat was! Die „Maxwell Blue“ hatte bei Chamberet die no 51 bei den „Araignees Seches“ und ist inzwischen ein verschollenes Muster. Oder haben Sie mal von ihr gehört? Unter Lachsanglern hat der Name Sir Herbert Maxwell natürlich einen Klang, denn er schrieb 1898 „Salmon and Sea Trout“. Für Angler völlig unerheblich, aber aus seiner Feder stammt auch das Buch „Rainy Days in a Libary“, und so hat man eine Ahnung was er tat wenn es regnete und der Fluss anstieg. Aber er fischte nicht nur auf Lachs. 1887 schrieb er in der „Field“ über seine Experimente mit roten und blauen … Die „Maxwell-Blue“ weiterlesen

Die Universelle

Die „Universelle“ hat das typische Hercule Poirot-Problem. Sie ist Belgierin! Nicht Französin. Die „Universelle“ ist eine in Vergessenheit geratene belgische Trockenfliege, die gerade weil sie belgisch ist dringend der Wiederbelebung bedarf. Belgien ist das liebenswerte Zentrum Europas. Bei mir hat das mal mit Leffe angefangen, zuerst das helle, dann das braune, und von da an hat es mich auf eine Entdeckungstour in die belgische Bierwelt verschlagen, die kein Ende finden wird. Dazu gibt es zu viele. Es macht einfach Freude zu sagen: Ich trink‘ mal ein Bierchen! – und dann die verkorkte Literflasche Chimay hinter dem Rücken hervorzuholen. Da ich … Die Universelle weiterlesen

Der Trockenmann

Die jungen Jahre in London. Der vermutlich berühmteste Fliegenfischer aller Zeiten, Frederic Michael Hyam, wurde am 13. April 1844 in Spring Hill, Birmingham geboren. Die Hyams waren eine jüdische Familie, und ihr Gründer, Simcha Hyam, wurde um 1740 in Hamburg geboren. Sein Sohn Hyam Hyam heiratete Hannah Lazarus, deren Familie aus der Gegend um Worms stammte. Die Hyams waren im weitesten Sinne in der Bekleidungsbranche tätig, und allein Samuel Hyam (1813 – 1891), einer der Söhne von Hyam Hyam, beschäftigte über 8000 Mitarbeiter. Man hatte Singer Nähmaschinen umgebaut an Dampfmaschinen angeschlossen, und folgte dem bewährten Prinzip bei niedrigen Margen viel … Der Trockenmann weiterlesen

Tricolore

Klassische Trockenfliegen sind eine feste Burg. Sie halten stand. Umlagert von Goldperlen und Bleidraht. Von Fuchshaar und Flash. „Wie bindet man eigentlich eine Tricolore“?, fragte neulich ein Freund, und kaum hatte ich ein passendes Gesicht zur Frage gemacht, sagte er: „Au weh, ein Vortrag.“ Ja, gut, ist eine Schwäche von mir. Bei solchen Fragen fange ich gern an zu dozieren und werde mit Spott wieder auf den Teppich geholt. Um es einfach zu machen beginne ich mal mit André Ragot. Der hat aus dem um 1910 in Guincamp erfundenen Urmuster die „Tricolore de Ragot“ geschaffen, und sechs Binder seiner Firma … Tricolore weiterlesen

Bonner’s Brite Caddis

Clyde Bonner aus Carson City in Nevada hatte einst die gute Idee seinen Sedges einen lockenden Unterflügel zu geben. Zu diesem Zweck dröselte er weißes Macramé Garn auf, und band die funkelnden Fibern unter die Haarflügel. Macramé Garn kostet aber nur ‘nen Apel und ‘nen Ei, und so dauerte es nicht lange, bis das Material überteuert unter den Namen Zelon, Z-lon oder Miclon in den Handel kam. Ganz ähnliche Garne werden auch in der Segelmacherei verwendet, und so haben wir heute einen Zugriff auf weißes, blitzendes Fasermaterial, wie er besser nicht sein kann. Auch viele Sorten Kunsthaar aus der Hechtszene … Bonner’s Brite Caddis weiterlesen