Die „Cove Pheasant Tail“

For international readers: Almost forgotten, the Cove method using two „Black Spiders“ and the famous nymph.

Die „Cove Pheasant Tail“ ist als Nymphe nur eine Äußerlichkeit, mit der man die Technik von Arthur Cove nicht beurteilen kann. Er begann in den frühen 50ern an den englischen Talsperren zu fischen und hatte bis zu seinem Buch von 1986 natürlich von Cane über Glas bis zu Kohle alles benutzt. Der gemeinsame Nenner war wohl immer 9,5 Fuß und Klasse 7, als Schnur zuletzt vorzugsweise eine Cortland DT 444 Floater. Als Vorfach benutzte Cove durchgängig ein 6 lbs. Nylon einer beliebigen Marke, gern hellgrün. In den 80er Jahren reden wir da von 20er, 22er Nylon. Davon verbrauchte er etwa 400 Yards pro Jahr, also 1200 Fuß. Bei seiner durchschnittlichen Vorfachlänge von 18 Fuß sind das 70 Vorfächer per annum. Cove beschreibt in seinem Buch die Saison von April bis September. Man kann aus den Kapiteln schätzen, dass er in dieser Zeit 50 bis 70 mal am Wasser war und also durchschnittlich ein Vorfach pro Fischtag benötigte. Der erste Dropper sollte 6 Fuß von der Spitze entfernt sein, der obere 2,5 Fuß vom Basisteil. Das Basisteil war damals ein Stück Nylon an der Fliegenschnur, sagen wir 2 Fuß 40er mit Nagelknoten angeschlagen. Die Dropper waren also 9,5 Fuß auseinander. Die Seitenarme waren nur 5 bis 7,5 cm lang. Der Knoten in den Teilen hatte der Cove Knot zu sein, auch vierfacher Water Knot oder vierfacher Chirurgenknoten genannt. Das zur Fliegenschnur zeigende Stück trägt jeweils die Fliege. Das Verhältnis von 1 zu 1 bei den Vorfächern und Tagen ist sehr gut. Cove hat jeden Windknoten sofort entfernt und war sich bei der Fliegenwahl vermutlich so sicher, dass er die kurzen Dropper selten verbrauchte. Da er an einer Stelle aber schreibt, man hätte mit dem Vorfach alle zwei Minuten einen Knoten, wenn man nicht schön weit offen wirft, bleibt bei dem Verbrauch von nur 400 Yards zu vermuten, dass er das alles sehr gut im Griff hatte. Seine Kollegen nannten seinen Wurfstil trotzdem „crippled cow“. Britischer Humor eben. Das Geheimnis des Erfolges muss also gewesen sein, das Vorfach überhaupt zu tolerieren und mit der DT zu zähmen. Die schwerste Fliege gehört an die Spitze, die leichteste ganz nach oben, die mittlere in die Mitte. Hier ein Wort der Warnung. Das Vorfach funktioniert nur so! Das Gewicht der Dropper ist wichtig für den Flug und die Streckung. Wer nicht mit drei Fliegen fischen mag, muss sich zur Erprobung der Nymphe ein langes verjüngtes Vorfach knoten. Will man den originalen Stil mit der „Cove Pheasant Tail“ einmal nachempfinden, nimmt man die Nymphe als Strecker, eine „Black Spider“ Gr. 12 mit 2 Hechelwindungen als Mitte und eine „Black Spider“ Gr. 14 mit 4 Hechelwicklungen als Bob. Damit kommt man natürlich keine 18 Fuß in die Tiefe, aber mit Geduld eben doch auf 7 Fuß, so um die 2 Meter. Dann langsam einachtern und mal sehen was passiert. Die Methode, in den 50er entwickelt und 1986 in „My Way with Trout“ vorgestellt, wunderbarer Titel zwischen Skues und Sinatra, ist nach wie vor ein Goldstandard, stellt aber höchste Anforderungen an Wurf, Geduld und Toleranz. Im Vergleich zu heutigen Bijouterie Methoden, bei denen die Nymphen ja glitzern wie Marilyn Monroes Happy Birthday Kleid, eine Methode wie aus dem Reformhaus. Da Arthur Cove auf dem Buchtitel und vielen weiteren Bildern mit Kippe zu sehen ist, nehme ich an Benson & Hedges hat zu den Druckkosten beigetragen. Heute ginge so ein Buch nur noch mit den üblichen Warnungen. Nymph fishing and smoking is dangerous for your health. Also lassen wir die Kippen mal lieber weg. Obwohl, als Zigarrenliebhaber bezweifle ich schon seit Jahren, dass da überhaupt Tabak drin ist. Zigarettenraucher nennen dafür meine Wahl gerollte Pferdedecke.

Ingo Karwath