Bleikiel

For international readers: A little trick to fix the bead.

Bleidraht oder Beschwerungsdraht ist zwar weitgehend durch Tungstenkugeln ersetzt worden, aber für klassische Nymphen immer noch ein unersetzliches Material. In der Regel kauft man sich ein ganzes Sortiment, kostet ja nicht viel, und kommt dadurch in den Besitz von Draht mit den Durchmessern von 0,10 bis 0,40 mm. Das dicke Material braucht man kaum, denn für 12er bis 16er Nymphen benötigt man eher das Blei bis 0,25. Es gibt aber eine Verwendung, für die ist das 35er oder 40er Blei wie geschaffen. Bindet man eine moderne Nymphe mit geschlitzter Tungstenperle, eiert die ja auf dem Haken umher und muss zuletzt mit Dubbing oder Faden von hinten so angepresst werden, dass sie fest sitzt. Viele Binder geben darum vorher einen Tropfen UV in den Schlitz und flashen die Perle mit der Lampe in Position. Auch eine gute Methode, aber eher chemisch als handwerklich. Mit einem 6 bis 10 mm langen Stück 40er Blei erreicht man das gleiche Ergebnis, und gibt der Nymphe noch ein Kielgewicht mit auf den Weg. Man schiebt die Perle auf, legt den Faden an, steckt das Blei in den Schlitz vom Tungstenkopf und bindet es mit der Fundamentwicklung fest. Dauert wenige Sekunden. Im Ergebnis ein sauberer Unterkörper, und bei ca. 8 mm 0,40er Blei zusätzlich eine homöopathische Menge Gewicht für den Weg in die Tiefe. Ich hab‘ das Zylindervolumen ausgerechnet, ein Kubikmillimeter, aber bei 11,34 Gramm auf einen Kubikzentimeter mag man den Wert gar nicht aufschreiben. Gefühlt nichts. Aber in guter Position für die gewünschte Upsidedown-Drift. Ich finde den Positionsdraht einfacher anzubringen als UV Glue, weil ich weder Fläschchen, noch Nadel und Lampe benötige, weil ich so den dicken Draht aufbrauchen kann und kleben, wie in den meisten Handwerken, immer die schlechtere Lösung ist.

Von der Seite ist erkennbar, dass noch immer eine schlanke Euro Nymphe möglich ist. Jetzt etwa Lack auftupfen und weiterbinden.

Ingo Karwath