Baitfish 2.0

Im August rauben die Hechte gern am Schilf, in den Seerosen und im Wurzelwerk. Da stehen die zarten Kleinen, und der extraleichte „Baitfish 2.0“ ist die beste Wahl. Einen kleinen oder großen Haken mit einem kurzen Kopffundament bewickeln und ein Bündel spitzig ausgezupftes weißes Kunsthaar zwei Drittel nach hinten und ein Drittel nach vorn einbinden. Die vordere Portion dann nach hinten umklappen. Ein etwas kürzeres Bündel unten mit der gleichen Technik einbinden und oben etwas Flash in Silber oder Pearl auflegen. Im August findet man an den Rändern der Teiche und Seen Schwärme von kleinen Fischen, die sich zu Kohorten … Baitfish 2.0 weiterlesen

Half and Half

Im Juli haben die Hechte das Flachwasser verlassen. Sie kommen aber wegen der Brütlinge gern zurück.  Das Geheimnis der „Half and Half“ entdeckt man von unten. Sie schwimmt gezupft auf und ab, derweil die hinteren Hecheln sozusagen in die Hände klatschen. Wie ein Unterwasser-Hampelmann. Es wird die jüngeren Fischer unter uns wohl nicht interessieren, aber es war mal vor 40 Jahren oder so eine große Sache, als diskutiert wurde, dass Lefty Kreh den „Lefty‘s Deceiver“ als Bindemuster bei einem Redfish-Guide geklaut haben soll. Einige Cognoscenti der Szene gingen damit hausieren, aber die Debatten von damals haben den Sprung ins Internet … Half and Half weiterlesen

Spent Seducer

Im Juni stehen die Hechte gern noch im Flachwasser. Man braucht ein Fliege, die unauffällig landet und auffällig fischt. Den Schwanz bilden 4 bis 8 Hechelfedern, die „splayed“, also jeweils mit den Spitzen nach außen eingebunden werden. Die natürliche Biegung federt im Wasser auf Zug und öffnet sich dann wieder. Der „Seducer“ ist eine Tarponfliege im besten Rentenalter und wurde von Homer Rhodes erfunden, um damals wie heute das zu tun, was sie am besten kann. Schweben. Denken Sie an die Szene in „Traumschiff Surprise“, dann geht das nie wieder aus dem Sinn. Bisher ist kein Streamer erfunden worden, der … Spent Seducer weiterlesen

Hey, Bunny!

Im Mai geht schon was. Die Hechte tummeln sich noch am Ufer und sind heiß auf Hasen. Eine Bunnyloop auf einem 2er Kamasan B 980. Das ist eben der Haken, der auch für die „Vit Gäddsara“ empfohlen ist. Ich fische mehr und mehr mit den kleinen Haken. Eine Freundin von mir war Lehrerin an einer Hauptschule, jedenfalls bevor man diese Schulform in Oberschule umbenannte. Jetzt ist sie Oberschullehrerin. Die teils rustikale Schülerschaft hat sich nicht verändert, und so ist es dort üblich, dass man Lehrerinnen unter 40 Bunny nennt, über 40 aber Lady. Etwas rauh im Ton, aber auch charmant. … Hey, Bunny! weiterlesen

Der Homo balticus

Ein aktueller Forschungsbericht der konspirativen Humanethologie aus den grauen Weiten der Ostsee. Der Homo balticus, dem ich nun schon seit vierzig Jahren auf der Spur bin, ist vermutlich eine höchst merkwürdige Unterart des Homo sapiens. In weiteren zwanzig Jahren hoffe ich ein weltweit anerkannter Experte für dieses Wesen zu sein, und bin zuversichtlich einen Status zu erlangen, der nur mit Reinhold Messner und seinem Yeti zu vergleichen sein wird. Ganz im Gegensatz zum Yeti ist der Homo balticus recht häufig, jedoch ist noch völlig unklar wie er sich vermehrt, ernährt, und wo er in den Monaten von November bis Februar seinen … Der Homo balticus weiterlesen

Surffilauta

Die finnische Antwort auf Robby Naish. Die finnische Lachsfliege „Surffilauta“, das Surfbrett, könnte eigentlich auch „Helikopteri“ heißen, denn natürlich dreht das Ding am Vorfach wie eine angetrunkene Leier. Eines meiner Vorurteile war darum, dass die „Surffilauta“ aus der Harling-Szene kommt, also von den Fliegenschleppern, die ohnehin nicht werfen. Dieser erste Eindruck war entstanden, weil ich gleich mit dem ersten Muster frisch aus dem Bindestock auf den Rasen gegangen bin und damit geworfen habe. Bindet man sich etwas mehr ein und bekommt ein Gefühl für den Surfbrettrücken dieser Silberfliege, und findet auch genau die richtige Menge Epoxy oder UV-Glue für Auge und … Surffilauta weiterlesen