
Dass ein Gummiband an der Weste mal zum Erkennungszeichen für Trockenfischer wird hat wohl keiner kommen sehen. Wer exakt diesen Trick erfunden hat ist mir noch unklar, das muss man wohl zunächst als „grassroot“ bewerten, als Szene-Erfindung. Könnte sehr wohl aus dem Umfeld des Wettangelns stammen, und hat sich dann schnell verbreitet. Man hängt eine nasse Trockenfliege, die man am Vorfach hat, in das Gummi ein, spannt es an und zupft dann seitlich am gespannten Gummi. Sozusagen ein „Blue Dun Pizzicato“. Die Vibration erzeugt ein Schleudertrauma für die Wassertropfen in der Fliege und sie vibriert sich trocken. Der Effekt ist erstaunlicher als man zunächst denkt. Keine Verformung durch Amadou oder Fly Kerchief, und die Fliege ist wieder frisch und trocken ohne Applikation von was auch immer. Natürlich hat sofort einer was erfunden diesen simplen Trick zu vermarkten, und so kann man ein „Fly Banjo“ kaufen, ein Gummiband mit zwei Augen. Warum man zehn Euro ausgeben soll für etwas, das man umsonst haben kann, vermag ich nicht zu erklären. Es fühlt sich wohl einfach besser an als ein Gummi aus der Küchenschublade. Und fängt deutlich mehr. Oder?
Ingo Karwath